In der Arena blitzen die Schwerter

TRIER. Wir schreiben das Jahr 2005 nach Christus. In ganz Germanien gibt es schon seit langer Zeit keine Gladiatorenspiele in Amphitheatern mehr. In ganz Germanien? Nein. Eine alte Stadt hört nicht auf, diesem Trend entschlossen Widerstand zu leisten. Willkommen zur vierten Auflage von "Brot und Spiele" vom 12. bis zum 14. August.

Kaiserthermen, Amphitheater und Porta Nigra werden zu Schauplätzen römischen Lebens und Kämpfens, kulturellen Wirkens und handwerklichen Schaffens. Authentische Inszenierungen in antiker Kulisse heben die Einmaligkeit des beliebten Römerspektakels hervor, das 2004 mehr als 16 500 Besucher angelockt hat."Brot und Spiele" 2005 wird von der Stadt Trier in Kooperation mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz und der Landeseinrichtung Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz veranstaltet. Konzept und Durchführung kommen von der Medienfabrik Trier. Der Trierische Volksfreund präsentiert das Projekt.Akteure leben den Römer-Alltag

Die Medienfabrik will keine Hollywood-Show bieten, sondern wie immer großen Wert auf Authentizität legen. Zu den Akteuren gehören Vereine für experimentelle Archäologie, die den Alltag der Römer nachleben. Die Darsteller beziehen sich in ihren Darbietungen auf das Wissen aus historischen Quellen und auf den letzten Stand der Wissenschaft. Triers Amphitheater wird in eine Dschungellandschaft verwandelt. Die thematische Umgestaltung der Kampfarenen fand bereits vor 2000 Jahren im Kolosseum in Rom Gefallen. Neben den Kämpfen Mann gegen Mann und den Kämpfen zu Pferde, die das Trierer Publikum bereits aus den Vorjahren kennt, wird die renommierte Gladiatorenschule "Ars Dimicandi" aus Mailand die "Luisarii" präsentieren: In diesen Kampf sind mehrere Gladiatoren verwickelt. "Ars Dimicandi" erforscht die Kampfdarbietungen im antiken Rom und lässt die daraus gewonnenen Erkenntnisse in ihre Kämpfe einfließen. Auch die Rüstungen, die von ihnen getragen werden, sind nach den jüngsten Erkenntnissen der Antiken-Forschung gefertigt.Die Kaiserthermen bieten ein Unterhaltungsprogramm, das sowohl zivile als auch militärische Aspekte römischen Lebens berücksichtigt. Rund 100 Legionäre werden auf der Palästra ihr Lager aufschlagen. Auf dem Exerzierfeld präsentieren sie den Zuschauern Waffentraining, Wachablösungen und Kämpfe zu Pferde. Im "Vicus", dem Handwerkerdorf, wird das zivile Handwerk vorgestellt: Münzprägungen, Schmiedevorführungen und vieles mehr. Im Caldarium der Kaiserthermen wird das Theaterstück "Persa" nach Plautus in deutscher Sprache aufgeführt. Römische Musik und Tanz sowie Fachvorträge runden das Kulturprogramm ab.Die beliebte mystische Nacht wird unter dem Schwerpunktt "Sklaven" neu inszeniert. Peter Mergener, einer der Pioniere der Elektronikmusik, kreiert für diesen Bereich neue Klang- und Lichtinstallationen. Als Sklaven verkleidete Darsteller werden in den unterirdischen Versorgungsgängen von ihrem bitteren Schicksal berichten.Karten gibt es in den TV-Pressecentern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 und online: www.intrinet.de/tickets. Besucher ab 14 Jahren zahlen für die Gladiatorenkämpfe im Amphitheater 12,50 Euro plus einen Euro Vorverkaufsgebühr, Kinder ab sechs Jahren zahlen acht Euro plus 50 Cent Vorverkaufsgebühr. Die Tageskarte für die Kaiserthermen kostet fünf Euro plus 50 Cent Vorverkaufsgebühr, Kinder bis einschließlich 13 Jahren kommen in Begleitung ihrer Eltern kostenlos in die Kaiserthermen. Die Karten gelten als Fahrschein zur kostenlosen Anreise mit Bussen und Bahnen im gesamten VRT-Gebiet.

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