Investition in die Zukunft

Das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen investiert im dieses Jahr 4,3 Millionen Euro in die Modernisierung der Strahlentherapie (der TV berichtete). Mit dieser Investition erhält das Klinikum die modernste Strahlentherapie-Ausstattung in Rheinland-Pfalz.

 Das Team der Strahlentherapie mit Chefarzt Dr. Wolfgang Dornoff (hinten links) vor dem neuen Linearbeschleuniger. Mit der Investition hat das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen nun die modernste Strahlentherapie in Rheinland-Pfalz. Foto: Bettina Leuchtenberg

Das Team der Strahlentherapie mit Chefarzt Dr. Wolfgang Dornoff (hinten links) vor dem neuen Linearbeschleuniger. Mit der Investition hat das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen nun die modernste Strahlentherapie in Rheinland-Pfalz. Foto: Bettina Leuchtenberg

Trier. (red) Mit dem neuen Gerät werden die Tumoren mit stärkeren Dosen bestrahlt, während sich gleichzeitig die Nebenwirkungen deutlich reduzieren. Davon profitieren schon seit Beginn des Monats Krebspatienten der Region Trier. Im onkologischen Schwerpunktkrankenhaus wird das Gerät vor allem in den interdisziplinären Bereichen eingesetzt, wie im Brustzentrum, dem Tumorzentrum, dem Kinderzentrum oder auch der onkologischen HNO-Abteilung. Bestrahlt werden aber ebenso Patienten der Urologie und der Neurochirurgie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier sowie der regionalen Krankenhäuser und der niedergelassenen Ärzte.Durch den Ausbau der Strahlentherapie deckt das onkologische Zentrum des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen die gesamte Breite der Strahlentherapie ab, wie sie normalerweise nur in großen Universitätskliniken zur Verfügung steht. "Der neue Linearbeschleuniger mit integrierter Bildröhre (Cone-Beam-CT) ermöglicht eine Strahlentherapie in einer nie gekannten Präzision", beschreibt Dr. Wolfgang Dornoff, Chefarzt der Abteilung. "Diese sogenannte bildgesteuerte Strahlentherapie erlaubt es, den Tumor mit immer kleineren Sicherheitsabständen zu behandeln. Gleichzeitig können wir die Nebenwirkungen senken, Risikoorgane schonen und die Dosis erhöhen, was die Heilungsrate weiter verbessert."Das Risiko für empfindliche Organe sinkt

Durch die technische Entwicklung ist es nun auch in Trier möglich, Tumoren in der Nähe empfindlicher Organe ohne erhöhtes Risiko zu bestrahlen. "Neben der auf den Millimeter punktgenauen Bestrahlung ist ein weiterer Vorteil auch, dass sich die Intensität der Bestrahlung individuell an den Tumor anpasst", so Dr. Dornoff. Dieses Verfahren habe in Trier bisher nicht zur Verfügung gestanden. Die bildgestützte Strahlentherapie erlaubt es ebenso, die Patienten bei jedem Bestrahlungstermin immer gleich, und dies mit bisher nicht möglicher Genauigkeit, zu positionieren. Das im Gerät eingebaute CT kombiniert das Ausgangsbild mit dem Bestrahlungsbild, so dass täglich die genaue Lagerung des Patienten mit der Ausgangsposition identisch ist. "Durch die normale Atmung des Patienten bewegt sich natürlich auch der Tumor mit. Hier sorgt nun zusätzlich eine Infrarotmessung dafür, dass zum Beispiel bei Lungen- oder Brusttumoren nur in einer Atemlage bestrahlt wird", so der Chefarzt. "Unsere Brustkrebspatientinnen können so ganz gezielt, schonend und ohne viele Nebenwirkungen bestrahlt werden", erklärt Dr. Susanne Feidicker, ärztliche Leiterin des Brustzentrums Trier. "Wir sind froh, dass wir unseren onkologischen Patienten mit dem Beschleuniger die neuesten Behandlungstechniken bieten können", erklärt Ralf Lunkenheimer, Geschäftsführer des Klinikums. Die Strahlentherapie des Mutterhauses bietet neben der ambulanten Bestrahlung auch eine eigene Station, auf der die Patienten betreut werden. "Hier liegen die Patienten, die einer aufwendigen gleichzeitigen Chemo- und Strahlentherapie bedürfen und intensiv oder auch palliativ betreut werden müssen", berichtet Oberärztin Dr. Marlies Haupert. Zur Gewährleistung der Versorgung der ambulanten Patienten ist die Überführung der Strahlentherapie in ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) geplant.

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