Jede Menge Baustellen

BIEWER. Der Stadtteilrahmenplan Biewer geht in die nächste Runde. Nach den Anregungen aus dem Bürgergutachten hat das Trierer Planungsbüro Fischer einen ersten Entwurf entwickelt. Landschaftsarchitekt Bernhard Ullrich hat ihn nun den Bürgern vorgestellt.

Im Stadtteilrahmenplan geht es um die Stärkung der Substanz und Charakteristik der verschiedenen Stadtteile. Der Plan soll in den nächsten Jahren als Leitfaden die räumlichen Entwicklungen regeln und festschreiben. Für Biewer konzentriert sich der Entwurf im Wesentlichen auf die Punkte Siedlung, Verkehr, Landschaft / Freiräume sowie Hochwasserschutz. Über die Einzelteile des Entwurfs für Biewer berät als nächster Schritt der Ortsbeirat.Durch geänderte Straßenführung könne Biewer wieder einen Ortskerncharakter bekommen, hoffen Landschaftsarchitekt und Planungsbüro. Neue öffentliche Grünflächen und Plätze könnten als Kommunikationsräume dienen. An den Plätzen vor dem Jakobsbrunnen, vor der Kirche, vor der Einmündung der Leveling- in die Biewerer Straße und im Umfeld der Grundschule könnte sich das Leben konzentrieren.Einen weiteren Beitrag hierzu leistet die Ortsumgehungsstraße B 53. An den Ortseingängen soll zudem der Durchgangsverkehr abgebremst werden.Einige Bürger wiesen auf die Verkehrswege am Schulzentrum Mäusheckerweg hin: Eine abknickende Vorfahrt vor der Abzweigung zur Schule wäre besser, als der im Entwurf geplante Kreisverkehr. Die Anregung nahmen die Planer auf. Auch für die Einmündung der K 5 muss eine Lösung gefunden werden. Sie soll ausgebaut und mit einem Fußgängerweg versehen werden.Die Maßnahmen für den Hochwasserschutz des Biewerbachs, der nur mit sieben Quadratkilometern auf der Fläche der Stadtgemarkung liegt, müssen mit der Verbandsgemeinde Trier-Land abgestimmt werden.Die wohnbauliche Entwicklung Biewers gestaltet sich schwierig, da kaum Wohnlandreserven vorhanden seien. Im Norden des Stadtteils bestimmen bewaldetes Gelände und Landschaftsschutzgebiete das Terrain. Im Süden sind es die Überschwemmungszonen.Die einzig größere freie Zone bildet eine Grünzäsur zwischen Biewer und Ehrang, die Bernhard Ullrich aber als wertvolle Biotopstruktur erachtet. Die Erschließung anderer Flächen soll im weiteren Planungsverfahren überprüft werden. Möglich, aber umstritten sei eine Umwandlung privaten Ackerlandes in Bauerwartungsland."Biewer nicht von der Mosel abschneiden"

Die Schaffung von Naherholungsgebieten stellt die Planer ebenfalls vor Probleme: Die Zerteilung der Moselauen durch die B 53 ist unumgänglich. Die einzig mögliche Lösung sieht Ullrich in einer Fläche, die zwischen Ort und der Schleife der Bahnlinie liegt. Dort könne man eine Park- oder Kulturlandschaft mit Sportflächen und Biergarten aus dem Boden stampfen. Allerdings: Einige Bürger gaben zu bedenken, dass auf diesem Gelände vor Jahren Giftschlacke abgelagert worden seien. Sie seien nur mit einer dünnen Erdschicht abgedeckt worden. Die Planer werden sich nun genauer über die Altlasten informieren.Fest steht: Der Unterlauf des unterirdisch verlegten Biewerbach im Mündungsgebiet wird als Ausgleichsfläche für das Ökokonto renaturiert. Ortsvorsteher Dieter Birkel bemängelte, dass diese Erholungsfläche für viele Bürger aber nicht zugänglich sei. Der bisherige Fußweg ans Moselufer wird nämlich gekappt. Das Bachdurchlasswerk unter der B 53 sieht keinen Fußgängerweg vor."Eine direkte Verbindung ist dringend notwendig, da Biewer sonst weiträumig von der Mosel abgeschnitten ist", sagt Birkel. "Bei der Höhe der Kosten, die für den Bau der B 53 aufgewendet werden, wären es finanzielle Peanuts, das Bachdurchlassbauwerk für Fußgänger zu erweitern", sagt Birkel.Dieser Vorschlag wird in den Plan aufgenommen, muss allerdings mit der Straßenbaubehörde besprochen werden.

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