Jetzt beginnt die Zeit des Genießens

TRIER. (kat) Viel hat er während seines Berufslebens bewirkt und einige Veränderungen miterlebt. Für Franz Darpe heißt es nach fast drei Jahrzehnten Abschied nehmen vom Institut für schulische Fortbildung und schulpsychologischer Beratung (IFB) in Trier.

In dem hellen modernen Büro von Franz Darpe (Foto: Katja Krämer) in der Fleischstraße hängt ein großes Bild von Robert Doisneau. "Das haben mir Kollegen geschenkt", sagt Darpe, der immer viel Wert auf ein harmonisches Miteinander im Team gelegt hat. Auf dem Foto ist ein Junge zu sehen, der die Schulbank drückt und sehnsüchtig auf die Uhr schaut. Sein Blick verrät: "Wann ist es endlich vorbei?" Vielen Schülern geht es häufig so wie dem Kleinen auf dem Bild. Und für manche Kinder wird die Penne manchmal sogar zum Alptraum. Dafür, dass die Belastungen für Schüler und Lehrer in der Schule weniger werden, setzte sich Franz Darpe 27 Jahre lang ein. "Konflikte treten da auf, wo der Leistungsdruck sehr hoch ist und Schüler vereinzelt sind", weiß der Neu-Ruheständler. Nach dem Psychologie-Studium in Trier stand für den Fan von Ethno-Musik und den Computerliebhaber fest, dass er Menschen auf ihrem Weg unterstützen möchte. Im Mai 1976 trat er seinen Dienst als Schulpsychologe an und hat im Laufe der Zeit einige Veränderungen miterlebt. "In den 80-er Jahren stand die Beratung von Eltern und Schülern im Vordergrund", erinnert sich Darpe. Seit den 90-ern liegt das Hauptaugenmerk auf der Fortbildung von Lehrern. "Wir tragen dazu bei, dass bei Lehrern das Bewusstsein geschaffen wird, dass die Beratung von Eltern und ganzheitliches Lernen ganz wichtig sind. Außerdem unterstützen wir die Lehrer bei der Klärung, welche Werte sie ihren Schülern mitgeben wollen", zählt Darpe nur einige der Themen auf, die in Supervisionen und Fortbildungen behandelt werden. Auch ist die Palette der Fortbildungsmaßnahmen und Projekte, die unter der Leitung von Franz Darpe konzipiert wurden lang. "War in den 90-er Jahren die Suchtprävention ein großes Thema in Schulen, so steht seit drei Jahren die Gewaltprävention im Vordergrund", sagt Darpe. Mit "Propp", einem Programm zur Primärprävention, in dem es darum geht, Schüler zu stärken und mit dem sie lernen können, Konflikte zu klären, reagierte der Leiter des regionalen Fachbereichs Schulpsychologie gemeinsam mit Kollegen auf die neuen Notwendigkeiten.Gewaltprävention rückt in den Vordergrund

Letztendlich hat Franz Darpe mit seinem Können und Wissen dazu beigetragen, dass Lehrer eine größere Berufszufriedenheit verspüren, "Handwerkzeugs" erhalten, um gute Schule zu machen und dass Schüler später ebenso von einer erfolgreichen schönen Schulzeit sprechen können, wie der Schulpsychologe die eigene Zeit in der Penne in Erinnerung hat. Und: "Jetzt kommt die Zeit des Genießens", sagt Darpe, der sich auf Reisen und mehr Zeit zum Tennis spielen freut. Doch ganz in den Ruhestand verabschieden wird sich der 65-Jährige nicht. In der Erwachsenenbildung möchte er ein wenig weiterarbeiten, "denn da sind noch jede Menge Dinge, die ich vermitteln möchte".

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