Jugend und Verkehr im Visier

ZEWEN. In Triers südwestlichstem Stadtteil Zewen ist die Welt grundsätzlich noch in Ordnung. Das bestätigten die 35 Bürgerinnen und Bürger beim TV -Ortsgespräch im Zewener Hof. Dennoch entspann sich eine angeregte Diskussion - insbesondere zu den Themen Jugend und Verkehr.

 Hitzige Debatte beim Ortsgespräch: Das Thema "Verkehr" sorgt in Zewen stets für Wallung.Foto: Joachim Johanni

Hitzige Debatte beim Ortsgespräch: Das Thema "Verkehr" sorgt in Zewen stets für Wallung.Foto: Joachim Johanni

Als erster aus der Runde meldete sich Ralf Päßler zu Wort, wobei er an den TV -Bericht vom Donnerstag über den Jugend-Club Zewen e.V. anknüpfte. Er fragte, warum diese Initiative erst durch das Engagement des Zewener SPD-Ortsvereins möglich geworden sei - also ohne offizielle Mitwirkung des Ortsbeirats oder anderer Stellen. Ortsvorsteher Hermann Fries (CDU) verwahrte sich gegen das Bild, der gesamte Ortsbeirat unternehme nichts in Sachen Jugend. Es gäbe eindeutige Beschlüsse, etwa über die Bereitstellung finanzieller Mittel für Verbesserungen am Sportplatz. Das Thema Jugend-Club sei aber zu keiner Zeit auf die Tagesordnung des Ortsgemeinderats gekommen, erklärte Winfried Spanier (SPD). Und Edgar Möller, Vorsitzender des SPD-Ortsvereines, sekundierte: "Jeder im Ort hat den Handlungsbedarf gesehen, die SPD aber hat gehandelt." Hans-Willi Triesch, ebenfalls für die SPD im Ortsbeirat, fragte, ob es denn schlecht sei, wenn von bestimmten Leuten in Zewen etwas getan würde. Und obwohl der Bau des neuen Pfarrheimes zum Teil aus Jugendfördermitteln finanziert worden sei, finde dort keine offene Jugendarbeit statt. Andere geeignete Räumlichkeiten seien im Ort Mangelware. Hermann Fries wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass Jugendarbeit nicht allein die Pflicht der öffentlichen Hand sei. Auch die Kirche, die "fruchtbare Arbeit leistet", sei kein Ort für offene Treffs. Doch auch die Eltern selbst sollten sich mehr für die Belange ihrer Kinder einsetzen, so Fries. Bei der anschließenden Verkehrsdebatte wurde die seit Jahrzehnten geplante B-49-Ortsumgehung Zewen ebenso angesprochen wie die Situation an der Zewener Straße und an der Straße "Im Biest". Ortsvorsteher Fries erklärte, dass aus planerischer Sicht und nach den Ergebnissen von Umweltverträglichkeitsstudien die 1300 Meter lange Trasse südöstlich der bestehenden Ortsdurchfahrt mit zwei Kreisverkehren und einem Tunnel von 800 Metern Länge bevorzugt und beschlossen worden sei. Michael Schmidt sprach sich für eine Verbesserung der Situation für Fußgänger auf der stark befahrenen Zewener Straße aus. Seine Frage: "Gibt es Möglichkeiten, dort weitere Ampeln zu installieren oder Zebrastreifen anzulegen?" Die Antwort des Ortsvorstehers war eindeutig.Straße "Im Biest" trägt Namen wohl zu Recht

Alle Beschlüsse des Ortsbeirates zum Bau von Fußgängerüberwegen, so Fries, seien bisher von der Stadt nicht realisiert worden. Und schon vier Jahre alt sei eine Zusage der Stadt, an der Zewener Straße Ampeln aufzustellen. Das Problem sei wohl, dass Trier für diese Maßnahmen keine Landeszuschüsse erwarten dürfe. Schließlich meldeten sich geplagte Anwohner der Straße "Im Biest" zu Wort. Sandra Richter, aus Düsseldorf zugezogen und erst seit acht Wochen Zewener Neubürgerin, beschrieb die Situation. Obwohl dort ein Tempolimit von 30 Kilometern gelte, halte sich kein Autofahrer daran. Die von vorbeirasenden Fahrzeugen aufgewirbelten Steine führten sogar zu Schäden an Fenstern. Richter: "Wir dachten, wir kämen in ein Idyll. Aber wenn ich nun mit Bekannten telefoniere, fragen die, ober wir an eine Autobahn gezogen seien." Schwellen oder versetztes Parken wurden als Problemlösungen genannt. Und Ortsvorsteher Fries wies einmal mehr darauf hin, dass seitens der Stadt nichts geschehe und Vorschläge sogar zurückgewiesen worden seien. Fries plädierte für eine Unterschriftensammlung - aber auch der Ortsbeirat werde das Problem nicht aus dem Auge verlieren.

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