Kinder für Kinder

TRIER. (red) "Katholisch heißt weltweit": Mit diesem Ausgangsthema hat die Klasse 3a der Grundschule Irsch eine "Entdeckungsreise nach Bolivien" unternommen. Im Religionsunterricht haben sich die Kinder mit Leben und Alltag der Menschen in Bolivien, dem Partnerland des Bistums Trier, befasst.

Greifbar und anschaulich wurde Bolivien durch eine Materialkiste des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ): Kinder machten ihre Aufgaben mit Ponchos oder Hüten auf dem Kopf, sie probierten eine Sandale aus alten Autoreifen an, spielten auf bolivianischen Musikinstrumenten und hatten Spaß bei "Cuy", einem Spiel, das Kinder in Bolivien mit Steinchen oder Bohnen spielen. Die Kinder stellten fest, dass der Alltag in Bolivien ärmer und anstrengender ist als ihr eigener. Wenn Kinder dort das Glück haben, zur Schule gehen zu können anstatt mit Schuheputzen oder Saftverkaufen Geld für ihre Familie verdienen zu müssen, dann beträgt der Schulweg bis zu vier Stunden. Auf die Frage: "Was würdest du tun, wenn du die Möglichkeit hättest, in den Sommerferien für vier Wochen nach Bolivien zu reisen?", antworteten fast alle Kinder, sie würden gerne dorthin reisen, um zu sehen, wie die Menschen dort leben. Einige Kinder haben sogar vor, ihre Stofftiere nach Bolivien schicken. Daraus entwickelten sie die Idee, in Irsch Geld für den Staat in den Anden zu sammeln. In nur zwei Unterrichtsstunden verwandelten sie den Klassenraum in eine Werkstatt: Sie bastelten Bombos (Trommeln) und Freundschaftsbänder, setzten Preise fest und entwarfen Werbeplakate. Nach einem Familiengottesdienst verkauften sie ihre gebastelten Dinge und putzten wie die Kinder in Bolivien auch Schuhe. Sie erwirtschafteten so einen Gewinn von 130,21 Euro. Die Kinder haben entschieden, dass es für den Aufbau einer Schweinezucht im Internat von Alcalá verwendet werden soll.

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