Kita aus dem Bilderbuch

Die Gemeinde Langsur preist die Vorzüge ihres Kindergartens ähnlich professionell an wie ein Unternehmen seine Produkte. "Wir stehen in Konkurrenz zu anderen Kitas", sagt Ortsbürgermeister Orth.

Langsur. In Langsur ist man nicht nur stolz auf den modernen, umgebauten Kindergarten - man geht auch mit der neuen Einrichtung und deren pädagogischen Grundsätzen bei Eltern und jungen Familien in die Offensive. Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Orth hat eigens eine Image-Broschüre für die kommunale Kita in Auftrag gegeben. Diese wird Eltern an die Hand gegeben, beim Tag der offenen Tür mit Einweihung am 26. Oktober verteilt und im Rathaus von Trier-Land ausgelegt.

"Wir bieten zwei Krippengruppen, acht Plätze für Zweijährige, 80 Plätze im Regelkindergarten und 30 Ganztagsplätze" - so ist unter der Rubrik "Herzlich willkommen bei uns" zu lesen. Unter der Kurz-Vita des Kindergartens ist ein Bild eingescannt, das eine Erzieherin bei der liebevollen Betreuung von Krippenkindern zeigt. "Wir müssen umdenken und mit den Pfunden, die wir haben, wuchern", sagt Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Orth. Kindergärten stünden mehr denn je in Konkurrenz zueinander, insbesondere bei den begehrten Krippenplätzen. Kitas und Schulen seien ein wichtiger Standortfaktor, so Orth, auch und gerade im luxemburgischen Grenzraum.

Französisches Sprachprogramm



Zu dem pädagogischen Konzept, das in Grundzügen in der Broschüre beschrieben ist und sich an der Kleinkind-Pädagogik der Kinderärztin Emmi Pikler und Ansätzen der Montessori-Schule orientiert, gehört auch ein französisches Sprachprogramm. Eltern können ihre Krippenkinder in einem "Eingewöhnungsmodell" in den ersten beiden Wochen stundenweise begleiten.

Die Nachfrage nach Krippenplätzen, die nach dem Anbau nun erstmals angeboten werden können, ist groß: "Ich hatte selten so glückliche Frauen am Telefon", sagt Leiterin Hannelore Schaller. Zurzeit sind acht Kleinkinder ab sechs Monaten in der Kita, bis März werden voraussichtlich alle 20 Plätze besetzt sein.

Für alle Altersgruppen bieten sich nach dem knapp eine Million Euro teuren Umbau nun vielfältige Möglichkeiten der Beschäftigung an. Jedes Kind gehört zwar einer Stammgruppe an, aber zu gewissen Zeiten können die Kleinen selbst entscheiden, was sie bevorzugen: Atelier, Rollenspielbereich, Sprachlabor, Turn-, Kreativ-, Bau-, Ruhe-, Funktions- oder Konstruktionsraum. Ach ja: Draußen spielen geht auch.

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