"Koordination ist alles"

Beim 11. Trierer Hospiztag am Samstag in Trier thematisierten rund 80 Aktive und Interessierte die Entwicklungen, Erfolge und Chancen der Hospizbewegung. Aber auch Ängste vor Verteilungskämpfen wurden bei dieser Zusammenkunft angesprochen.

Trier. (fgg) Eingeladen hatte rund ein Dutzend Veranstalter - vom Hospizverein Trier über diverse Kirchengemeinden bis zu Sozialverbänden und Pflegediensten. Allgemeine Entwicklungen der Hospizarbeit wurden auf der Veranstaltung ebenso erörtert, wie den Teilnehmern Gelegenheit gegeben wurde, in Arbeitsgruppen eigene Anliegen zu diskutieren.Einleitend skizzierte Dr. Stefan Dinges von der Universität Klagenfurt in einem Vortrag die Situation der "Hospizarbeit zwischen bürgerschaftlichem Engagement und wachsender Professionalisierung".Seit der Gesundheitsreform vom April 2007 haben Betroffene Anspruch auf eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung. Dies bedeute einen Erfolg und eine echte Chance für die noch verhältnismäßig junge Hospizbewegung, meinte Dinges. Allerdings bestehe gerade bei den aktiv Tätigen die Sorge, bei der anstehenden Verteilung von Mitteln und Kompetenzen "überrollt" zu werden: "Momentan sieht es so aus, als würden sich einige massive Medizinerlobbys auf das Geld stürzen, um dann zu sagen, ,Wir machen's alleine', warnte Dinges vor einem Hauen und Stechen um die ohnehin begrenzten Geldmittel. Acht Millionen Euro würden in Rheinland-Pfalz jährlich für die Palliativversorgung bereitgestellt. Würde hier an den unverhältnismäßig vielen ehrenamtlich Tätigen vorbei geplant, sei das ein Widerspruch zur Arbeit der vergangenen 15 Jahre: "In der Hospizarbeit müssen viele Disziplinen zusammenarbeiten:Pflege, Medizin, psychosoziale Berufe und Seelsorge. Koordination ist daher ein sehr zentrales Thema."

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