Kreative Lebensbetrachtungen

Zum zehnten Mal bringt das "Opening!"-Festival zeitgenössische Klang- und Performancekunst nach Trier. Das Jubiläumsprogramm in Tuchfabrik und Viehmarktthermen thematisiert unter dem Titel "Wiege und Bahre und alles dazwischen" den Kreislauf des Lebens. Erstmals ist ein Trierer Künstler dabei, der Musiker und Komponist Simon Rummel.

 Das Ensemble „New Guide to Opera“ spielt bei der zehnten Auflage von Opening! „Musiktheater über den kompetenten Säugling“. TV-Foto: Anke Emmerling

Das Ensemble „New Guide to Opera“ spielt bei der zehnten Auflage von Opening! „Musiktheater über den kompetenten Säugling“. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Musik, Performance, Tanz, Sprache und Medien spartenübergreifend zu innovativen Ausdrucksformen verbinden - dieses Konzept liegt Katharina Bihlers und Stefan Scheibs Kulturfestival "Opening!" zugrunde. Auf Populäres und Massenpublikum zielt es nicht und hat sich genau damit zehn Jahre bewährt: als "Kleinod in Ergänzung des offiziellen Kulturbetriebs, Institution und Impulsgeber für Kreative", wie es der scheidende Kulturdezernent Triers, Ulrich Holkenbrink benennt.

Das Jubiläum wird vom 20. bis 22. November mit einem Programm gefeiert, das das Leben von der Wiege bis zur Bahre thematisiert.

Am Freitag, 20. November, um 20 Uhr eröffnet das Festival in der Tuchfabrik mit "Sing, sing! - Musiktheater über den kompetenten Säugling". Die Gruppe "New Guide to Opera" spürt mit Soprangesang, Viola, aufgezeichnetem Affen- oder Kindergeschrei und Videosequenzen den Ursprüngen der Entwicklung klanglicher Codes nach.

Der Samstag, 21. November, unter dem Motto "Blüte des Lebens" ist dem 1978 in Trier geborenen Simon Rummel gewidmet. Der ehemalige Schüler des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums und Trierer Kirchenmusiker hat in Köln Jazz und in Düsseldorf Kunst studiert, war 2008 Stipendiat für Experimentalkomposition und ist derzeit "Improviser in Residence" in Moers. In diesem Rahmen hat er für das Orchester der Moer ser Musikschule ein Werk komponiert, das am Samstag um 19.30 Uhr in der Tufa seine zweite Aufführung überhaupt erlebt. Mit klassischem Kammerorchester und großem Gläserspiel führt es in die Welt mikrotonaler Harmonien. Um 18.45 Uhr gibt Rummel dazu eine Einführung. Am gleichen Abend um 21 Uhr steht er für ein weiteres Konzert mit seinem internationalen, vom Festival "jazz-art" ausgezeichneten Ensemble "Fantasmofonika" und einem Mix aus Jazz und improvisierter Musik auf der Bühne.

Am Sonntag 22. November, schließt das Festival mit dem Live-Hörspiel "Die letzten Dinge" um 17 Uhr in den Viehmarktthermen. Die Münchner Performancekünstlerin Ruth Geiersberger, Sprecher Martin Pfisterer und Bassist Klaus Janek sinnieren in der Dunkelheit des Museums und mit leichter Ironie über Hinterlassenschaften nach dem Tod. An allen Tagen ist im ersten Obergeschoss der Tuchfabrik Simon Rummels Installation "Zeichenmaschine" ausgestellt, an der Besucher Stifte über Papier steuern und damit Klänge erzeugen können. Täglich eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn öffnet das Festivalcafé mit Hör-Bar und Ausstellung, ebenfalls im Obergeschoss.

Informationen im Internet unter www.openingfestival.de. Karten zu den Festival-Veranstaltungen gibt es in den TV-Service-Centern Trier, Bitburg und Wittlich.

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