Kurze Galgenfrist

Die Trierer Waldbewohner sind gestern noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Sie dürfen vorerst weiter in ihren illegalen Hütten im Forst zwischen Biewer und Pallien bleiben. Juristische Klimmzüge machten's möglich. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. In spätestens einigen Wochen werden Tom und seine Freunde ihre ohne Genehmigung errichteten Waldbehausungen ein für allemal verlassen müssen. Zu Recht. Die Obdachlosen sollten der Stadt sogar dankbar sein, dass die Verantwortlichen jahrelang alle Augen zudrückten und das illegale Treiben duldeten. Bei manchem Otto Normalverbraucher, der seine Laube im Laufe der Jahre ohne Genehmigung zu einem stattlichen Wochenendhäuschen umfunktioniert hat, war die Abrissverfügung schneller da. Die Stadt Trier kann sich insgeheim über den Widerspruch gegen die Zwangsräumung sogar noch freuen. Gestern waren alle Medien vor Ort, um den Abriss der illegalen Hütten zu verfolgen. Vergeblich. Beim nächsten Mal wird das Interesse schon geringer sein. Bekommt die Stadt dann grünes Licht, kann sie geräuschlos räumen. r.seydewitz@volksfreund.de

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