LGS im Rücken, 2007 im Blick

TRIER. Die Landesgartenschau 2004 im Rücken und 2007 im Blick: Im "neuen" städtischen Kulturbüro laufen viele Fäden zusammen. Und der neue Chef ist der alte: Roman Schleimer (47) fungiert nach dem Zwischenspiel als LGS-Geschäftsführer wieder als Kulturmanager.

Im Haus Bollwerkstraße 6 gaben sich in den vergangenen Wochen Möbelpacker die Klinke in die Hand. Sie schleppten Büroeinrichtungen und Akten vom Petrisberg und aus der Tuchfabrik herbei und brachten das zusammen, was zusammen gehört: Erstmals seit Jahren arbeitet das Team des städtischen Kulturbüros wieder unter einem gemeinsamen Dach, allerdings an einem neuen Standort. Die Bollwerkstraße 6 ist das neue Domizil des Amtes, das in den vergangenen Jahren einem Wanderzirkus glich. Von der Hindenburg- ging es in die Oerenstraße, von dort aus in die Tufa und für einen Teil der Truppe zum Petrisberg, wo sie Roman Schleimer bei seiner Interims-Aufgabe als Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH unterstützte. Dieses Zwischenspiel ist bald Geschichte. Schleimers Tätigkeit an der LGS-Spitze endet wie die seines Geschäftsführerkollegen Matthias Schmauder zum 31. Dezember; die Nachfolgegesellschaft leitet ab dann der Grünflächenamts-Chef Franz Kalck alleine.2012 das nächste Großevent-Jahr?

Das Thema Veranstaltungen auf Petrisberg aber bleibt dem Kulturbüro-Team erhalten. "Die Bespielung des Geländes ist eine unserer Aufgaben", sagt Roman Schleimer. Wer etwa das Lotto-Forum (für 200 Euro plus Mehrwertsteuer pro Tag) oder die Skater-Anlage mieten möchte, ist in der Bollwerkstraße ebenso an der richtigen Adresse wie Schulen, die beim Projekt "Grünes Klassenzimmer" mitmachen wollen. Am klassischen Auftrag hat sich nichts geändert. Schleimer: "Wir sind in erster Linie eine Beratungseinrichtung und Dienstleister für alle Kulturtreibenden in der Stadt Trier." Die Mitarbeiterinnen organisieren Veranstaltungsreihen wie den Trierer Sommertreff, sind Ansprechpartner für die Musik- und Gesangvereine und Chöre und betreiben das Gebäudemanagement für Simeonstift, Europäische Kunstakademie, Palais Walderdorff und Tuchfabrik. Zur Dienstleister-Tätigkeit gesellt sich inzwischen auch die des Botschafters. Roman Schleimer wird wie so oft in seiner Rathaus-Karriere (seit 1974) seinem Ruf als Mann für Spezialaufgaben gerecht. Zurzeit koordiniert er die Trierer Projekt-Vorschläge zum 2007er Großevent "Luxemburg und Großregion - Kulturhauptstadt Europas" und ist deshalb öfter im Großherzogtum als im eigenen Büro anzutreffen. Ein Teil der Mission: Kulturtreibende miteinander ins Gespräch bringen. Schleimer nennt ein Beispiel: "Die Tufa will 2007 ein Kulturschiff auf der Mosel fahren lassen. In Metz gibt es ebenfalls solche Pläne. Zuschüsse für zwei Kulturschiffe dürfte es aber in Anbetracht vieler anderer Projekte nicht geben. Deshalb muss jetzt geklärt werden, ob eine Kooperation möglich ist." Die Bewerbungsfrist für Projekt-Anträge läuft bis zum 15. Oktober (Infos: www.luxembourg2007.org). Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink hält große Stücke auf das Kulturbüro-Team: "Ein gute, leistungsfähige Truppe, die eine Vielzahl von Aufgaben zu buckeln hat." Daran wird sich auch nach 2007 nichts ändern. Die nächsten großen Aufgaben zeichnen sich bereits ab: Am 14. April 2007 will die Trier-Gesellschaft den von ihr (mit medialer Unterstützung des Trierischen Volksfreunds) begehbar gemachten Frankenturm an die Stadt zurückgeben. Das Koordinieren von Veranstaltungen im Turm klingt nach klassischer Kulturbüro-Aufgabe. Und 2012 drängt sich als weiteres Event-Jahr förmlich auf: Dann jähren sich der 1512er Reichstag in Trier und die erstmalige öffentliche Ausstellung des Heiligen Rocks zum 500. Mal.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort