Langer Atem notwendig

Zum Stadtgespräch (TV vom 29./30. Oktober):

Redakteur Frank Giarra meint im Stadtgespräch, die "Verantwortlichen" der Eintracht hätten mit "Prusi" ein Bauernopfer gebracht, um, so steht es dort mehr oder weniger unverblümt, eigenes Versagen zu verdecken. Den Trainer kann kein Vorwurf treffen, das ist wahr. Es fehlt offenbar an Potenzial in der Mannschaft. Tatsächlich fehlt es an (Sponsoren-)Geld, auch mit dieser Analyse trifft Herr Giarra unschwer die Realität. Aber: All' das war von Anfang den von Frank Giarra angegriffenen "Verantwortlichen" sonnenklar. Sie wussten angesichts der Konsolidierungszwänge, die ins Eintracht-Pflichtenheft vom DFB diktiert sind, wie schwer es würde, in der dritten, der "Geldliga", zu bestehen. Jeder, der hinhören wollte, wusste das. Jeder mit etwas Sachverstand konnte es erkennen, wenn er die Spielerverkäufe und -abgänge betrachtete. Der (vernünftigerweise!) vorgeschriebene wirtschaftliche Gesundungsprozess der Eintracht ging also auf Kosten des kurzfristigen sportlichen Erfolges. Ohne Zweifel aber ist nun ein Fundament bereitet, auf dem sich auch sportlich wieder aufbauen lässt. Das erfordert wohl langen Atem, Optimismus und enormes Engagement. Wenn Herr Giarra in dieser Situation aber Vorwürfe an die Adresse der Engagierten richtet, verdient er die gelbe Karte für unfaires Spiel. Die Presse selbst schürt doch die hohen Erwartungen, deren Enttäuschung nun beklagt wird. Anton Geiger Trier

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