Lehrergewerkschaft GEW begrüßt Gesamtschulen

Mitglieder des Trierer Kreisverbandes der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben Bestrebungen in Rheinland-Pfalz zur Errichtung von Gesamtschulen begrüßt. Andere Teile der Schulstruktur-Reform wie die Realschule plus sehen die Pädagogen aber kritisch.

Trier. (red) In der Mitgliederversammlung referierte der designierte neue Landesvorsitzende der GEW, Klaus-Peter Hammer, über die neue Schulstruktur in Rheinland-Pfalz. Er skizzierte die von der Landesregierung beschlossene Reform der Schulstruktur, die die Abschaffung der Hauptschulen und die Einführung der Realschule Plus als neue Schulart vorsieht. Diese vereinigt die bisherigen Schultypen Realschule und Hauptschule entweder in integrativer oder kooperativer Form. Der Erwerb der Fachhochschulreife nach zwei zusätzlichen Jahren an der Realschule Plus kann an Standorten erfolgen, wo keine Berufsbildenden Schulen dieses Angebot machen. Die Zusammenfügung soll bis zum Jahr 2013 abgeschlossen sein.Strukturreform im Land lässt viele Fragen offen

Klaus-Peter Hammer sieht in der neuen Schulform nur einen unzureichenden Schritt in das inzwischen von vielen Seiten gewünschte längere gemeinsame Lernen. Um Schulerfolg für alle zu sichern, komme es auf Integration, gute Förderkonzepte und vor allem eine Verbesserung der Rahmenbedingungen im Schulbereich an. Hierzu gehören kleinere Klassen, eine höhere Stundenzuweisung für effektive Fördermaßnahmen sowie bessere Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer. Das Geld dafür sei vorhanden.Verband zufrieden über Mitglieder-Entwicklung

Auch in der Diskussion kam zum Ausdruck, dass die Strukturreform viele Fragen offen lässt. Die Folgen der Veränderungen bezüglich der Lehrerausbildung und die Auswirkungen auf andere Schularten wie Gymnasien oder Förderschulen seien zu wenig durchdacht. Eine aus Sicht der GEW positive Entwicklung kann aber schon beobachtet werden. Von zahlreichen Kommunen wird statt der Realschule Plus die Errichtung integrierter Gesamtschulen angestrebt, die ebenso wie die Gymnasien das Abitur als Abschluss anbieten, dies allerdings nach neun Schuljahren. Auch in Trier gibt es erfolgversprechende Initiativen zur Errichtung von Gesamtschulen.Nach der Diskussion berichtete die bisherige Kreisvorsitzende Henny Weber über die Aktivitäten des Kreisverbandes. Dazu gehörten zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen, Studienfahrten und die Beteiligung an Demonstrationen im Zusammenhang mit der Föderalismus-Reform und den Tarifauseinandersetzungen. Erfreulich sei, so Weber, die positive Entwicklung der Mitgliederzahl in den vergangenen zwei Jahren. Im Anschluss an den Rechenschaftsbericht kam es zur Neuwahl des Vorstandes. Den Vorsitz führt künftig ein Team aus drei Personen: Henny Weber, Karin Grebe und Markus Häusler. In weitere Ämter wurden gewählt: Hajo Arend, Reinhold Terres, Marianne Welter, Roman Backes, Irmgard Herold, Wolfgang Butterbach, Hartmut Koch und Gerd Tiator.

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