Liebe und die Macht der Kirche

TRIER. Passend zum 200. Geburtstag von Victor Hugo feiert am Sonntag das Tanzspektakel "Notre Dame de Paris" im Stadttheater Premiere. Die Geschichte vom Glöckner von Notre Dame ist in einer temporeichen Synthese von Musical und Ballett inszeniert.

 Das Tanzspektakel "Notre Dame de Paris" feiert am Sonntag Premiere im Großen Haus.Foto: Gabriela Böhm

Das Tanzspektakel "Notre Dame de Paris" feiert am Sonntag Premiere im Großen Haus.Foto: Gabriela Böhm

Mit seiner Inszenierung von "Notre Dame de Paris" hat der Choreograph Sergey B. Volobuyev mit eigenen Worten eine "mutige Entscheidung" getroffen. Elemente, die noch nie da gewesen seien und außergewöhnliche Raffinessen sollen die Besonderheit des Tanzspektakels unterstreichen.1998 wurde "Notre Dame des Paris" als Musical in Paris uraufgeführt. In der Trierer Inszenierung erwartet die Besucher eine Mischung aus Ballett und Musical. Begleitet wird die Aufführung von den musikalisch eingängigen französischen Original-Aufnahmen von Luc Plamondon und Richard Cocciante. Die Tonqualität, verspricht Volobuyev, soll erstklassig sein. "Mit der besonderen Körper- und Tanzsprache wird das Publikum automatisch in das Stück hinein gezogen", so Volobuyev.Mord aus Eifersucht

Hier noch einmal kurz der Inhalt von Victor Hugos Geschichte des "Glöckner von Notre Dame": Ende des 15. Jahrhunderts spielt die Handlung, Mittelpunkt ist die Kathedrale Notre Dame in Paris. Der bucklige Glöckner Quasimodo verliebt sich in die schöne Esmeralda, die wiederum in Phoebus, einen Gardekapitän verliebt ist.Auch der Erzdechant Frollo verfällt der schönen Frau und bringt Phoebus um. Esmeralda wird die Tat angelastet und die Dinge gehen ihren schrecklichen Lauf. Die Macht der Kirche, Demokratie, Liebe, Glaube - das sind die Elemente des Tanzspektakels.Für eindrucksvolle Szenen im Trierer Stadttheater werden nicht nur die hohen tänzerischen Leistungen und vielen Gruppentänze sorgen. Auch die Bühnentechnik soll nach Angaben des Bühnenbildners Wolfgang Clausnitzer höchsten Ansprüchen genügen. Da die vielen Bildwechsel in rascher Folge, teilweise auf offener Bühne stattfinden, entstehen keine Unterbrechungen.Die Arbeiten für "Notre Dame de Paris" laufen schon längere Zeit. Bereits vor einem Jahr waren Clausnitzer und Volobuyev in Paris, um die Atmosphäre in der Kathedrale szenisch auf der Bühne umzusetzen. Die Figuren seien in der literarischen Vorlage sehr vielschichtig angelegt, sagt Volobuyev, so dass sie der Inszenierung viele Impulse geben werden. Daneben spielt für Volobuyev der deutsch-französische Kulturaustausch eine wichtige Rolle. "Insbesondere in der jetzigen politischen Situation, im Zusammenhalt gegen den Irak-Krieg und nach 40-jährigem Freundschaftsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland sehe ich in dem Stück einen wichtigen Beitrag zum Kulturaustausch", hofft Volobuyev. Er berichtet von Gesprächen mit dem GrandThéatre de Ville de Luxembourg, wo das Tanzspektakel ebenfalls aufgeführt werden soll."Notre Dame de Paris" hat am Sonntag um 19 Uhr 30 im Großen Haus Premiere und dauert 2 Stunden 40 Minuten. Gulnara Soatkulova, Bogdan Khvoinitski, Alexander Sinelnikov und Denis Burda werden in den Hauptrollen zu sehen sein. Die Kostüme wurden von Carola Vollath entworfen.

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