Liebe zur Region geht durch den Magen

METTLACH. "Junge Winzer treffen junge Wirtschaft" lautete das Motto der offiziellen Eröffnung des Wein- und Gourmet-Festivals International. Einen würdigen Rahmen für den Startschuss zur zweiten Auflage des vierwöchigen weinkulinarischen Festivals bot am Samstag das Schloss Saareck in Mettlach.

Treffpunkt unter den Elchen: In der einen Hand das Weinglas, in der anderen ein Tellerchen und dann ab auf die Couch im Kaminzimmer. Unter dem Blick der drei riesigen ausgestopften Elchköpfe und den Urahnen in Öl ließ es sich richtig genießen. Vor der Gala fand bei Villeroy & Boch ein grenzüberschreitendes Treffen der Wirtschaftsjunioren aus dem Saarland, Luxemburg und Trier statt. "Es ist ein Zeichen für Optimismus, wenn sich junge Unternehmer in Zeiten der Rezession zu einem solch schönen Anlass zusammenfinden", sagte Adolf Schmitt, Vorsitzender vom Mosel-Saar-Ruwer-Wein-Verein, der neben den Industrie- und Handelskammern Saarland und Trier, der luxemburgischen Chambre de Commerce, der Mosel-Land-Touristik und der Commission de Promotion de Vins et Crémants aus Luxemburg Veranstalter des Festivals ist. Nach der offiziellen Eröffnung im Park des Gästehauses von Villeroy & Boch durch die gekrönten Weinhäupter von Luxemburg und Mosel-Saar-Ruwer ging es zu einer Weinprobe vom Feinsten. 20 Winzer aus der Region präsentierten 80 Spitzenweine, unter anderen viele junge Tropfen aus dem sensationellen Sonnenjahr 2003. Im historischen Ambiente von Schloss Saareck mit seinen Stuckdecken, Leuchtern, Gemälden und Holzvertäfelungen wurden immer wieder die Gläser mit Riesling, Burgunder, Chardonnay und anderen Köstlichkeiten gefüllt, überall war tiefes Einatmen des Buketts und das genussvolle Schnalzen der Zunge zu vernehmen. Die Handtaschen der Damen füllten sich zusehends mit den Prospekten der Winzer. Hinzu kamen immer wieder neue Flyer und Veranstaltungshinweise im Rahmen des Festivals: Mit rund 120 Gourmetveranstaltungen bis zum 16. Mai hält vom Dreiländereck bis zum Deutschen Eck der Genießer-Frühling mächtig Einzug. "Das Festival ist eine super Sache für die Region, weil unsere Spitzenweine Aufmerksamkeit bekommen", meint Thomas Schmitt vom Weingut Schmitt-Weber in Perl. Ähnlich denkt Markus Molitor vom Wein- und Sektgut Haus Klosterberg in Bernkastel-Wehlen. Molitor hatte im vergangen Herbst Schlagzeilen gemacht: Seine 2003er Zeltinger Sonnenuhr Riesling Trockenbeerenauslese hatte 331 Grad Oechsle erzielt - der höchste Zuckergehalt, der je in Deutschland in einer Traube gemessen wurde.Edle Tropen und kulinarische Köstlichkeiten

Aber nicht nur die edlen Tropfen sorgten für Genuss, neun kulinarische Köstlichkeiten von Spitzenkoch Harald Brecht bewiesen, warum Wein und Küche einfach zusammengehören. Das Flying Bufett hielt Gaumenfreuden wie Tatar vom gebeiztem Lachs mit grünem Spargel, Wachtel mit Kohlrabi-Morchel-Ragout oder Erdbeeren mit Pinot-Noir-Sahne für die Gäste bereit. Liebe geht durch den Magen, weiß der Volksmund, Liebe zur Region ebenfalls. Davon jedenfalls scheint Thomas Stiren vom Kreis junger Unternehmer aus Trier überzeugt. "Solche Veranstaltungen sind wichtig als Wirtschaftsfaktor, weil sie die Nachhaltigkeit der regionalen Produkte fördern", glaubt Stiren. Das Programm gibt es kostenlos bei Wein & Gourmet Festival International, Mosel-Saar-Ruwer Wein e.V., Telefon 0651/71028-15. Internet: www.wein-gourmetfestival.comfcg

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