Lohnenswert

Dasssich Langzeit-Arbeitslose mit jedem Tag der erzwungenenUntätigkeit weiter von der Chance der Wiedereingliederung in denArbeitsmarkt entfernen, während gleichzeitig Aufgaben desGemeinwohls überall liegen bleiben, ist ein doppelter Skandal. InTrier versucht man nun, zwei Fliegen mit einer Klappe zuschlagen. Menschen, die am "normalen" Arbeitsmarkt längstchancenlos sind, erhalten die Möglichkeit, in einer sinnvollbetreuten Form im Rahmen ihrer Fähigkeiten das Arbeitslebenerstmals oder wieder zu "erlernen". Das Ganze ist ein Geschäftauf Gegenseitigkeit: Die öffentliche Hand, sprich die Stadt,bringt die Infrastruktur und die Finanzierung der Betreuung durcheinen qualifizierten Träger wie den Bürgerservice ein - erstdadurch unterscheidet sich "Trier-Sauwer" von einem Arbeitsdienstmit Sanktions-Charakter. Die Betroffenen wiederum müssen bereitsein, sich für minimale Entschädigung und die kleine Chance aufeinen dauerhaften Job zu engagieren. Ein Wundermittel für die Probleme am Arbeitsmarkt wird das nicht werden. Aber der Versuch von "Trier-Sauwer" ist allemal lohnenswert. Und er kann funktionieren, allerdings nur dann, wenn am Ende für die, die sich qualifizieren, real die Option auf eine - sei es auch bescheidene - Anschlussbeschäftigung besteht.

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