Machtübernahme mit Rosensträußchen

Biewer. (gsb) Wie gut, dass es Fastnacht gibt. Dann können kleine Sticheleien, wie die legendäre Hass-Liebe zwischen Biewer und Pfalzel, lustig-liebevoll dem fröhlichen Publikum serviert werden.

 Närrische Machtübernahme im goldenen Jubiläumsjahr - da wirkt auch stets die Biewerer Kindergarde mit und wird mit reichem Beifall belohnt.Foto: Gabriela Böhm

Närrische Machtübernahme im goldenen Jubiläumsjahr - da wirkt auch stets die Biewerer Kindergarde mit und wird mit reichem Beifall belohnt.Foto: Gabriela Böhm

"Da schwimmt en Palzer, da schwimmt en Palzer, da schwimmt en Palzer am Hoahnenberg vorbei", singt der Biewerer Hofstaat am Samstagabend fröhlich im Refrain. Die Augen glänzen und die Hüften schwingen - die Stimmung ist bestens. "Jedes Jahr holt das Hochwasser ein paar Pfalzeler mit", verheißt der neue Prinz Volker I.. Weder Bedauern noch Hoffnung ist in diesem Augenblick in der heftig amüsierten Narrhalla auszumachen.Bei der Inthronisationsfeier des neuen Prinzenpaares geht es fröhlich-familiär in der voll besetzten Festhalle zu. "Macht euch ein paar schöne Stunden, vergesst den Alltag", ermuntert Vorsitzender Jürgen Weiland die Gäste. Der Elferrat ist der gleiche wie im vergangenen Jahr, der in gewohnt lockerer Weise von Sitzungspräsident Otmar Cartarius geleitet wird.Das letzte Prinzenpaar wurde vor sechs Jahren inthronisiert - der übliche Fünf-Jahres-Turnus wegen familiärer Gesundheitsprobleme durchbrochen. Nun haben die Biewerer im 50. Jubiläumsjahr der Biewerer Hoahnen ein neues Prinzenpaar: Seine Durchlaucht Volker I. Dilldoab von Owisch Biewer und Ihre Lieblichkeit Waltraud I. von Ton und Töpfen. Für Nicht-Biewerer: Dilldoab bedeutet so viel wie Kreisel und ist der Hausname von Volker Casels Vater. Und Owisch Biewer heißt Biewer-Süd.Rosensträußchen verteilend, tritt das Prinzenpaar sichtbar erfreut die närrische Regentschaft in Begleitung ihres bunt gekleideten Hofstaates an. Bei der Amtsübernahme gibt Ortsvorsteher Dieter Birkel "untertänigst die Macht ab". Aber zuvor stehen die Auftritte der Gardemädchen. Ganz niedlich die Kindergarde, die zum Teil noch im Kindergartenalter ist.Sankt Jacobus ist erneut von seinem Brunnen gestiegen, um in treffsicheren Pointen das Ortsgeschehen auf die Schippe zu nehmen. Insbesondere der Weihnachtsbaum am Jacobusbrunnen hat es Jacobus alias Manfred Klinkhammer angetan. Sorgte doch die ungewöhnliche Dimension des Baumes für Ungemach im Ort, führte aber auch zu einer großen Bild-Annonce in einem Anzeigenblatt. "Gönnen Sie sich einen Weihnachtsbummel im weihnachtlichen Biewer", was St. Jacobus im Gegensatz zum Publikum gar nicht so zum Lachen findet, ist doch die Geschäftswelt recht dürftig.Für stimmungsvolle Begleitung sorgte die Band" Sundown".

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