Mariahilf-Kapelle in neuem Glanz

TRIER-WEST. Die Restaurierung der Mariahilf-Kapelle ist abgeschlossen. Den ganzen Mai über wird jeden Morgen um sechs Uhr ein Mariengottesdienst gefeiert. Derweil wurden die kürzlich erneuerten Terrakotta-Bilder zu den "Sieben Schmerzen Mariä" auf dem Stationsweg zur Kapelle mutwillig beschädigt.

 Frisch gestrichen und entrümpelt: Der Altarraum der restaurierten Mariahilf-Kapelle auf dem Markusberg zeigt sich schlicht.Foto: Martina Wolf

Frisch gestrichen und entrümpelt: Der Altarraum der restaurierten Mariahilf-Kapelle auf dem Markusberg zeigt sich schlicht.Foto: Martina Wolf

Ansporn für die Restaurierung gab eine Aktion der Trier-Gesellschaft, die im vergangenen Jahr zu Ende ging: Mit Hilfe von Sponsoren hatte sie die sieben Stationen des Zugangsweges zur Mariahilf-Kapelle für insgesamt 47 000 Mark instand setzen lassen. Im Gegenzug sorgte das Bistum Trier mit 17 500 Euro für wichtige Arbeiten an der Kapelle selbst. Der Innenraum zeigt sich frisch gestrichen und komplett entrümpelt: So flogen die Reste der Altarkonstruktion aus den Sechziger Jahren raus; die vorher an der Wand hängende Pieta kam seitlich auf einen Sockel. Einzig ein historisches Kreuz als Dauerleihgabe der Konviktstiftung ziert den Altarraum. Schon seit Anfang Mai findet dort jeden Morgen um sechs Uhr die traditionelle Marienmesse statt. Bei schönem Wetter feiern die Gläubigen im Freien, sonst reicht der Platz in der Kapelle nicht. Im Außenbereich wurde vor allem der durch ein Unwetter beschädigte Felsenbildstock restauriert. In den nächsten Wochen soll darin ein Marienbild der Trierer Künstlerin Lisa Ministeri aufgestellt werden. Überfällig waren auch die Eindeckung des Kapellen-Dachs und die Instandsetzung des Glockenstuhls. Die komplett zerschlagenen Fenster wurden aufwändig erneuert. Störfaktor im Außenbild: Gitter vor den Fenstern sollen vor mutwilliger Zerstörung schützen. Dass das viel bringt, bezweifelt Architekt Peter Peters vom Bischöflichen Generalvikariat. Im Innenraum hatte die Erhöhung des Schutzgitters erst recht Randalierer zu Klettertouren angestachelt. Seit ein paar Jahren ist die Kapelle deshalb außerhalb der Messen geschlossen. Vandalismus wütet auch an den sieben Bildstationen des Zugangsweges zur Kapelle auf dem Markusberg. Gerade ein halbes Jahr restauriert, weist das erste Terrakotta-Relief schon Brand-Spuren und Absplitterungen auf. "Da muss sich jemand viel Mühe gemacht haben, um das Bild so zuzurichten", meint Peters. "So etwas tut in der Seele weh." Erbaut wurden Kapelle und Stationsweg vor über 100 Jahren aus privaten Stiftungsgeldern. Sie sind Teil einer Anlage, zu der auch die Mariensäule gehört. Der geplante Verbindungsweg zwischen Kapelle und Säule wurde nie gebaut, der bestehende Trampelpfad voriges Jahr aus Sicherheitsgründen gesperrt. 180 Arbeitsstunden zur Reinigung

Allein die jährliche Instandsetzung des Stationsweges und die wöchentliche Säuberung des Plateaus Mariensäule bereitet dem Bistum mit 180 Arbeitsstunden hohe Kosten. Ehrenamtliche Helfer wie die 80-jährige Küsterin Margarete Trierweiler befreien den Kapellen-Aufgang regelmäßig von unerlaubten Müllablagerungen. Größere Arbeiten hat bis jetzt noch niemand unentgeltlich übernommen. Peters: "Die Anlage ist zwar sehr populär. Aber es ist schwierig, Mittel dafür aufzubringen, weil keine Pfarrgemeinde dahinter steht."

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