Mehr Herz für Tiere!

Es reicht nicht nur, Tiere zu mögen, auch ein verantwortungsvoller Umgang ist wichtig, meint Andreas Lindig, Leiter des Tierheims in Trier-Zewen. Vor allem im Sommer werden manche Tiere vernachlässigt.

 Tierheim-Leiter Andreas Lindig mit einem Fundtier. Gerade in den Sommerferien werden viele Tiere abgegeben. TV-Foto: Vanessa Groß

Tierheim-Leiter Andreas Lindig mit einem Fundtier. Gerade in den Sommerferien werden viele Tiere abgegeben. TV-Foto: Vanessa Groß

Trier-Zewen. (vg) Seit einigen Wochen sind wieder Sommerferien. Sommerzeit ist Urlaubszeit. Egal ob in den Süden oder an die Nordsee Hauptsache weg! Da gibt es nur ein Problem: das Haustier. Auf den Urlaub verzichten möchten viele "nur wegen des Tiers" nicht. Gerade im Sommer häufen sich die Fälle von ausgesetzten Tieren. Andreas Lindig, Leiter des Tierheims Trier-Zewen, kennt diese Problematik. "Viele Menschen sind sich bei der Anschaffung nicht bewusst, wie viel Arbeit ein Haustier bedeutet", sagt er. Vor der Anschaffung muss auch überlegt werden, was mit dem Haustier während des Urlaubs passiert. Gibt es jemanden, der auf das Tier aufpassen kann? Oder bin ich gar bereit, auf meinen Urlaub zu verzichten? Das alles sind Fragen, die es im Vorfeld zu beantworten gilt.Ehrenamtler übernehmen viele Dienste

Unter Vorgabe von Gründen wie Allergie oder Umzug, werden die Tiere "zufällig" vermehrt in der Urlaubszeit ins Tierheim gebracht. Dabei gibt es Alternativen. Das Tierheim bietet an, Tiere kostengünstig in Pension zu nehmen. Für einen Hund liegen die Kosten bei 12,50 Euro pro Tag, für eine Katze bei 6,50 Euro und für Kleintiere bei drei Euro. Jedoch nimmt das Tierheim nur eine gewisse Anzahl an "Pensionsgästen". "Würden wir mehr aufnehmen, hätten wir zu wenig Platz für Fundtiere oder privat abgegebene Tiere, und das wäre nicht im Sinne des Tierschutzes." In den Sommermonaten befinden sich durchschnittlich 200 bis 250 Tiere im Heim. Die machen natürlich viel Arbeit. Jeden Tag werden die Gehege gesäubert, die Tiere gefüttert, Kranke müssen medizinisch versorgt werden, die Hunde möchten Gassi gehen und insgesamt benötigen die Tiere menschliche Zuwendung. Wenn das Tierheim um fünf Uhr schließt, sind die Mitarbeiter noch lange nicht fertig. "Feierabend ist erst, wenn alle Tiere versorgt sind", sagt Lindig.Ehrenamtliche Helfer unterstützen die Pfleger. Helga Becker aus Igel führt seit acht Jahren Tierheimhunde aus. Sie kann jedem nur empfehlen, vor der Anschaffung öfters mit dem Hund Gassi zu gehen. Man soll auch nicht davor zurückschrecken, einen älteren Hund aufzunehmen. "Sie geben einem so viel zurück und sind für jeden Tag dankbar, an dem sie bei einem sein dürfen."Im Bereich der Hundehaltung habe sich gezeigt, dass viele Halter überfordert seien, sagt Lindig. Wenn man noch nie einen Hund hatte, könne das dazu führen, dass Welpen falsch erzogen werden. Hunde könnten Hundeschulen besuchen, doch "sprießen diese mittlerweile wie Unkraut aus dem Boden". Da sich jeder Hundetrainer nennen könne, gebe es immer schwarze Schafe. Wenn auch das Training nicht hilft, werden die Tiere oft im Tierheim abgegeben. Lindig ist traurig über diese Entwicklung. "Es wäre besser, wenn erst ein erzogener, also älterer Hund angeschafft wird, um Erfahrungen zu sammeln." Außerdem müsse man sich gut über das Tier und seine Haltung informieren. Momentan sind zwei sehr schwer vermittelbare Tiere im Tierheim. Der Kater Burli (Foto links oben) ist etwa sieben Jahre alt und leidet unter einer Futtermittelallergie, weshalb teures Spezialfutter gekauft werden muss. Anfangs war er in einem katastrophalen Zustand, seine Einschläferung stand kurz bevor. Doch Burli rappelte sich auf und ist nun wieder fit.Mac Struppel ist Epileptiker, aber sehr zutraulich

Der nächste schwer vermittelbare ist Mac Struppel, ein zwölf Jahre alter Parson Jack Russel (Foto links unten). Er ist Epileptiker und muss jeden Tag Medikamente bekommen. Auch er sei sehr zutraulich, erzählt Silke Longen, eine seiner Pflegerinnen.Am 25. und 26. August ist wieder Tierheimfest. Gäste sind herzlich willkommen Spenden an das Tierheim Zewen an: Sparkasse Trier, BLZ 58550130, Kontonummer 155 200.

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