Messe mit Luft nach oben

Zwei Jahre nach der letzten Verbraucher- und Einkaufsmesse in Trier hat die Messe Pirmasens mit der Taff einen Neustart gewagt. An den vier Tagen kamen nach Angaben der Messeleitung rund 15 000 Besucher.

Trier. Nach einjähriger Pause hatten an diesem Wochenende die Menschen aus der Region wieder die Gelegenheit, eine Verbraucher- und Einkaufsmesse zu besuchen. Die Verbrauchermesse Taff hat sich schon im Vorfeld bewusst von der alten Mosellandausstellung distanziert. Mit neuem Konzept und neuen Ideen wollte die Messe Pirmasens als Veranstalter der Ausstellungsform eine neue Plattform bieten.

"Show, Aktion und Infotainment sind für uns wichtige Elemente", sagte Messeorganisator Michael Frits. Zudem sollten vor allem die regionalen Unternehmen einen Anreiz für die Besucher bieten. Mit der Taff 2008 habe man nun sicher eine gute Basis gefunden, um den Messestandort Trier wieder zu beleben, meinte der Taff-Projektleiter. "Das war sicher ein guter Start und wir werden nun beraten, wie es weitergeht", sagte Frits.

Anspruch und Ergebnis der viertägigen Messe werden von den Besuchern und Ausstellern durchaus differenziert gesehen. Thomas Neises, Geschäftsführer von Hase Feuerhaus in Trier, ist mit der Messepremiere zufrieden. "Wir sind von der Umsetzung und Qualität der Messe überzeugt. Die Mischung aus Unterhaltung und Information ist genau der richtige Weg", sagte Neises. Für den Geschäftsführer ist es wichtig, dass es in Trier eine solche Verbrauchermesse gibt. "Ich würde mir wünschen, dass noch viel mehr regionale Unternehmen sich beteiligen, dann steigt sicher auch wieder die Besucherresonanz. "

Auch Monika Höflein, Villeroy & Boch Trier, war mit der Messe zufrieden. "Wir haben viele Anfragen und gute Gespräche gehabt", sagte sie. Vor allem am Freitag und Sonntag seien viele Besucher zur Taff gekommen, die beiden anderen Tage seien ruhig gewesen.

Elmar Blasius, geschäftsführender Gesellschafter von Hees und Peters in Trier, war indes gar nicht zufrieden. "Wir werden uns nicht mehr an der Messe beteiligen", sagte der Geschäftsmann. Der Aufwand sei sehr groß gewesen, man habe mit weitaus mehr Ausstellern gerechnet und auch mit einer wesentlich größeren Messe. Vor allem am Donnerstag und Samstag sei "gar nichts los gewesen". Auch die Überschneidung mit der Deulux habe der Messe nicht gut getan, glaubt der Hees und Peters-Chef.

Eine Kritik, die auch Gabriele Lüttgens von der Firma "Stressless" anbringt: "Wir hatten das Gefühl, dass die Besucher immer in Wellen kamen."

Laut Messeleitung wurden bei der Taff rund 1000 Kombi-Tickets für Taff und Deulux verkauft, in Trierweiler-Sirzenich wurden ebenfalls rund 1000 Kombi-Tickets verkauft.

Auch bei den Besuchern hielten sich Applaus und Kritik die Waage. Vor allem die Show-Elemente fanden den Beifall der Gäste, allen voran das Schaukochen von Sterneköchin Lea Linster.

Auf der anderen Seite wurden kleinere Pannen beim Einlass kritisiert und so mancher Gast hätte sich "etwas mehr" Aussteller gewünscht.

Meinung

Eine Basis für die Zukunft

Ist das Glas nun halb voll oder halb leer? Die Taff 2008 war der ehrgeizige Versuch, in Trier eine Verbrauchermesse neu zu etablieren. Nachdem das ehemalige "Schaufenster der Region", die Mosellandausstellung, am Messestandort nichts als Scherben hinterlassen hatte, war dieses Vorhaben eine mutige Aktion. Und wenn auch nicht alles bei der Premiere gelungen ist, so könnte die Taff doch die Basis für die Wiederbelebung dieser Messeform sein. Dabei ist es wichtig, aus den Fehlern zu lernen. Die Überschneidung mit der Deulux sollte ein einmaliger Zwischenfall bleiben. Zwar hat man aus der unglücklichen Konstellation im Nachhinein das Beste gemacht, doch geholfen hat es keinem. Zudem wünschen sich die Besucher "mehr Masse", bei weiterhin guter Klasse. Denn das neue Konzept, mit Show und Unterhaltung, kam gut an. h.waschbuesch@volksfreund.de

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