Mira und die mysteriösen fünf Tage

Sind im Raum Trier Tierfänger unterwegs? Der Diebstahl einer Katze im Tierheim Zewen und das unerklärliche Verschwinden zweier Hunde auf einem Bauernhof in Udelfangen geben Rätsel auf.

Trier/Udelfangen. Auf das Katzengehege des Tierheims Zewen hatten es in der Nacht zum Freitag, 23. November, Einbrecher abgesehen. Sie durchschnitten zwei Zäune und raubten eine dreifarbige Katze samt Katzenkorb. Jetzt erstattete Tierheim-Leiter Andreas Lindig Anzeige gegen Unbekannt wegen Einbruchs, Sachbeschädigung und Diebstahls. "Es wird immer wieder gemunkelt, dass Tierfänger unterwegs sind", sagt Lothar Herres von der Polizeiinspektion Trier, aber auffällig viele Tierdiebstähle seien in den vergangenen Monaten nicht aktenkundig geworden. Für Aufsehen hat jedoch das Verschwinden zweier Hunde im Trierweilerer Ortsteil Udelfangen gesorgt. Nachdem Ende Januar bereits der Border Collie-Mischling "Nero" vom Bauernhof der Familie Burg verschwunden war, erging es am Freitagmorgen den Burgs ebenso mit der einjährigen "Mira", auch ein Border Collie. Niemand hatte Mira gesehen

"Als ich gegen acht Uhr aus dem Stall kam, war unser Hund weg", sagt Michaela Burg. Ebenso wie bei Nero glaubt sie nicht, dass die Hündin einfach weggelaufen ist. Weder die Burgs, die fieberhaft nach ihrem Hund gesucht haben, noch Dorfbewohner haben Mira gesehen. Und wenn sie sich in der Nähe des Hofs aufgehalten hätte, wäre sie spätestens beim Traktorgeräusch aufgetaucht, sagt Michaela Burg. "Auf dem Beifahrerplatz mitzufahren, war ihre Lieblingsbeschäftigung." Für den Fall, dass sie doch einmal verloren gehen sollte, trägt die Hündin eine Marke und einen implantierten Chip. Dadurch kann sie jederzeit identifiziert und dem Halter zugeordnet werden.Dann geschah gestern Mittag das, womit die Burgs schon nicht mehr gerechnet hatten: Mira stand plötzlich vor der Haustür. Die Freude war groß, nichtsdestotrotz bleiben die Umstände des Verschwindens mysteriös: "Der Hund war gut genährt, und was mich besonders stutzig gemacht hat, total sauber, wie aus dem Ei gepellt", berichtet Matthias Burg. Wenn Mira wirklich fünf Tage durch die Gegend gestreunt wäre, folgert er, dann hätte sie dreckig sein müssen. Aber wo war Mira? Tierdiebstähle sollen aktenkundig werden

Tierschützer Andreas Lindig hatte den Burgs geraten, Anzeige zu erstatten. "Denn nur so werden Tierdiebstähle aktenkundig, und wir können Tierfängern auf die Spur kommen." Ob für Laborversuche, aus Freude am Quälen oder anderen Gründen - die Vergangenheit habe leider immer wieder gezeigt, dass Tiere gefangen und missbraucht werden, sagt Lindig.

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