Mit grünem Daumen

HEILIGKREUZ. (cofi) Im Moment hat Marga Hendrix (67) noch "Betriebsferien". Aber schon am Karfreitag steht die Heiligkreuzerin nach der Liturgie in der Kirche und schmückt das Gotteshaus für Ostern. Dass ihr dabei kein künstliches Kraut unter die Finger kommt, ist für die passionierte Blumenfreundin Ehrensache.

Marga Hendrix bringt Farbe in die Kirche. Ihr Blumen-Osterschmuck in Gelb und Rot signalisiert das Ende der Fastenzeit. Im Winter überwiegen Tannen, Zypressen und leuchtend rote Weihnachtssternen, zur Kommunion wählt sie gern champagner- oder roséfarbene Blüten aus, zu Pfingsten dominiert häufig rot. Seit 25 Jahren bereitet Marga Hendrix an Feiertagen, zu Hochzeiten oder Trauerfeiern auch den Augen der Gläubigen Freude oder Trost und schafft darüber hinaus eine stimmungsvolle Atmosphäre beim Kirchgang. "Blumen beflügeln die Sinne", schwärmt die Pflanzenfreundin. So genau weiß sie gar nicht mehr, wann Schwester Adula sie angesprochen hatte. Und so genau wusste sie damals gar nicht, welch lange ehrenamtliche Tätigkeit sie übernehmen würde. Dreimal fragte die Schwester aus dem Pfarrbüro nach, bis Marga endlich zusagte. "Bis dahin hatte ich noch keinen Posten in der Pfarrei inne. Aber unsere Familie hatte immer einen guten Draht zur Geistlichkeit", sagt sie. Kein Wunder: Die Familie wohnte direkt gegenüber der Heiligkreuz-Kirche. Noch heute lebt das Ehepaar Hendrix in Margas Elternhaus, zu dem auch ein rund 1000 Quadratmeter großer Garten gehört. Den kultiviert die 67-Jährige mit viel Liebe zum Detail. Beim Blumenschmuck in der Kirche "muss alles passen, die Farben und die Symmetrie. Das Gesamtbild muss stimmen". Die Perfektionistin ist darauf bedacht, dass "alles tipptopp ist. Ich gehe jeden Tag in die Kirche, gieße die Pflanzen und zupfe verblühte Blumen heraus". Genauso intensiv hegt und pflegt sie auch die Pflänzchen auf ihrem eigenen Grund und Boden: "Von Maiglöckchen über Pfingstrosen bis Lilien habe ich alle möglichen Pflanzen." Hortensien aber sind ihre erklärten Lieblingsblumen, "zwar pflegeintensiv, aber traumhaft schön". Im Urlaub ("am liebsten in Italien oder Österreich") vernachlässigt sie ihre Leidenschaft nicht. Meistens bringt eine Tasche voller Ableger mit. Bei Floristen ist sie wohl bekannt. "Ich gehe an keinem Blumengeschäft vorbei, ohne zumindest ins Fenster zu schauen." Anregungen findet sie auch in anderen Kirchen. Mit Talent und grünem Daumen steht sie einem Profi bei der Gestaltung von Blumenschmuck nach einem Vierteljahrhundert Praxiserfahrung mittlerweile in nichts mehr nach.

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