Mitten ins Herz

Mit der improvisierten Vorstellung "Equilibrium" von und mit Reveriano Camil wurde noch einmal der zeitgenössische Tanz gefeiert und damit dem 20. Geburtstag des Tufa Tanz e. V. ein Krönchen aufgesetzt.

Trier. (MRA) Schon wieder trat der Tufa Tanz e. V. mit "Equilibrium" im Rahmen seines 20. Jubiläums mit einer wunderbaren Tanzperformance gegen die Fußball-EM an. Aber ein gut besuchter großer Saal der Tufa, die leuchtenden Augen des Publikums gepaart mit der aus-rucksstarken Performance bewiesen, dass Tanzsport in Trier hoch im Kurs steht. Das Tanztheater von und mit Reveriano Camil, stellt die Reise eines Mannes durch sein Leben dar. Der Titel des Stücks weist auf das Ziel hin, dass jeder im Leben erreichen will. Reveriano Camil, Tänzer beim Stadttheater und kreativer Kopf hinter dem Stück, meint damit die Harmonie zwischen Körper und Geist. Er sagt: "In meinem Stück geht es um den Versuch, eine emotionale und rationale Stabilität zu erlangen. Wir müssen immer dazulernen, um unser Ziel zu erreichen. Man muss sich verändern und weiter vorankommen." Camil transportiert die Reise und die damit verbundenen Emotionen Wut, Freude, Einsamkeit, Angst oder Neugier technisch perfekt und mit unglaublich viel Gefühl. Dazu trägt ganz stark die musikalische Begleitung durch Akkordeon, Klavier, Trompete und orientalische Instrumente bei. Mal stressig abgehackt, mal berührend emotional. Der orientalisch klingende Obertongesang geht besonders ins Herz. Angesichts der harmonischen Symbiose von Musik und Tanz scheint die Tatsache, dass alles improvisiert ist, fast unglaublich zu sein. Doch Musik und Tanz sind gleichermaßen improvisiert. Welche Arbeit dahintersteckt, erklärt Camil: "Ich selbst habe ein Jahr geprobt. Mit den Musikern habe ich vier Monate zusammengearbeitet, bis ,Equilibrium' fertig war." Für Camil bedeutet das Tanzstück Freiheit, einfach ohne Regeln und Grenzen drauflostanzen zu können. Dass die Zuschauer zu beiden Seiten der Bühne sitzen, ist ebenfalls ein Ausdruck von Freiheit, die sich Camil gewünscht hat. Eine eindrucksvolle Premiere, die Reveriano Camil in die Tufa gezaubert hat. Gefühlvoll, ausdrucksstark, vielseitig und ganz anders — da freut man sich auf das nächste Stück von Camil.

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