Mittwoch ist Protesttag

Die Studenten protestieren weiter gegen die Überfüllung der Uni Trier. Heute soll in einer Vollversammlung eine Resolution verabschiedet werden. Die Uni-Leitung arbeitet an Lösungen - und ist dabei auf das Engagement der Dozenten angewiesen.

Trier. (woc) Seit dem Protest am vorigen Mittwoch herrscht Funkstille: Weder mit der Uni-Leitung noch mit dem Bildungsministerium habe es weitere Gespräche gegeben, bestätigt Florian Krause, Sprecher des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta). Dabei war die Aktion spektakulär: Rund 700 Studenten hatten sich zum Protestzug Richtung Petrisberg formiert. Dort weilten bei einer Feier Uni-Präsident Peter Schwenkmezger und die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen. Schwenkmezger und Ahnen wiesen eine Verantwortung für die chaotischen Zustände von sich: Der Ansturm auf bestimmte Fächer sei unvorhersehbar gewesen, mit einem geänderten Raumplan der Aufstockung von Dozenten-Stunden soll das Problem gelöst werden.

Verschiedenes wurde bereits angegangen: "Veranstaltungen mit wenigen Teilnehmern in großen Räumen wurden getauscht mit überfüllten Veranstaltungen in kleineren Räumen", erklärt Guido Käsgen, Leiter der Uni-Abteilung "Studentische Angelegenheiten". Eine völlig überfüllte Pädagogik-Veranstaltung sei ins 550 Studenten fassende Audimax verlegt worden - auf den bei Dozenten und Studenten unbeliebten Freitagabend. Eine Soziologie-Vorlesung mit mehr als 1000 Wo die Teilungen nicht machbar sind, erhalten die Fächer mehr Geld für bezahlte zusätzliche Dozentenstunden. "Finanziert wird das aus dem allgemeinen Uni-Haushalt", erklärt Käsgen.

Am heutigen Mittwoch wollen die Studenten ihren Forderungen noch einmal Nachdruck verleihen: "Meiner Einschätzung nach reichen die Räume der Uni nicht aus, um alle Veranstaltungen und Studierenden vernünftig unterzubringen", sagt Studenten-Sprecher Krause. Auch Käsgen räumt ein, dass die Kapazitäten begrenzt sind. "Aber wir wollen eine Campus-Uni bleiben", lehnt er die Anmietung externer Räume zumindest derzeit noch ab.

Die überlaufenen Fächer wieder mit einem "Numerus clausus" zu begrenzen - also nur Studenten bis zu einer bestimmten Abitur-Note zuzulassen - ist für Studenten-Sprecher Krause keine Alternative. "Dann würde die Unterfinanzierung auf dem Rücken potenzieller Studenten ausgetragen." Die Einführung von Studiengebühren komme ebenfalls nicht in Frage. "In Bundesländern, in denen es bereits Studiengebühren gibt, werden die Landeszuschüsse gedeckelt", sagt Krause. "Was dazu führt, dass die Unis die Studiengebühren zum Stopfen von Haushaltslöchern verwenden."

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