Modernes Medium verbindet Generationen

Die Devise lautet "Jung hilft Alt". Unter diesem Motto geben sieben Berufsschüler sieben Senioren Unterricht im Umgang mit dem Computer. Nicht nur die älteren Teilnehmer profitieren von dem Projekt, auch die Schüler lernen viel dazu.

 Computer-Unterricht und Kontakt der Generationen: Jennifer Potvin (links) und Helga Nathow sind bei der Computer-Schulung ein gutes Team. TV-Foto: Cordula Fischer

Computer-Unterricht und Kontakt der Generationen: Jennifer Potvin (links) und Helga Nathow sind bei der Computer-Schulung ein gutes Team. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Entstanden ist die Idee während eines Multimedia-Wettbewerbs, der an den Berufsbildenden Schulen (BBS) ausgeschrieben wurde. Sie lautet: Berufsschüler geben ihre Computer-Kenntnisse an Senioren weiter. Zehn Unterrichtsstunden haben die Schüler mit ihren Lehrerinnen Karin Blesius und Andrea Quint konzipiert und vorbereitet. Die Teilnehmer konnten sich über das Mehrgenerationenhaus zum Kurs anmelden. Fachkenntnisse verbessern, private Kontakte knüpfen

"Die Senioren lernen, mit Computern zu arbeiten, und bei den Schülern wird Durchhaltevermögen, Verantwortung, Engagement, Selbstbewusstsein, Sozial- und Methodenkompetenz gefördert", erklärt Karin Blesius die Ziele des Projektes.Im Unterricht betreut jeder Berufsschüler jeweils einen der Senioren-Schüler. Textverarbeitung und Internet, Ordner anlegen, Bilder verwalten und E-Mails schreiben stehen auf dem Stundenplan. Obwohl Computer immer als Auslöser für Isolation und Symbol für Anonymität gelten — hier wirken sie verbindend. Denn neben der fachlichen Ebene entwickeln sich auch private Gespräche und Kontakte zwischen den Generationen. "Ich bin nicht scheu gegenüber einer anderen Generation. Frau Nathow arbeitet interessiert, und es macht Spaß, ihr die Arbeit mit dem Computer zu erklären. Dabei muss man aber überlegen, wie man das in ihre Sprache übersetzt", sagt Schülerin Jennifer Potvin (16). Doch auch anfängliche Verständnis-Barrieren sind bald abgebaut, und das Interesse am jeweils anderen ist geweckt. "Wir unterhalten uns auch über andere Themen", sagt Jennifer. Die älteren Teilnehmer sind begeistert von dem Engagement, das die Schüler in ihrer Freizeit an den Tag legen. "Ich bin total begeistert von dem Projekt und den Schülern, und ich verstehe mich gut mit meiner Partnerin", sagt Helga Nathow (65). "Das macht einfach Spaß. Sonst wäre ich nicht von Anfang an dabei", sagt Oliver Haag (16). "Manchmal ist es zwar auch anstrengend, weil man nicht weiß, wie man weiter erklären soll. Aber dann helfen uns auch unsere Lehrer." Die würden genügend Geduld aufbringen, findet Trude Hackert, und das gesamte Projekt "ist eine fantastische Sache" und ein "gutes Beispiel dafür, dass junge Leute besser sind als ihr Ruf."

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