Musik, Mode und mediale Kunst

Ein Kulturfestival mit Literatur- und Fotowettbewerb, verschiedenen DJs und einer Kurzfilmpräsentation haben Studierende der Medienwissenschaft in der Tuchfabrik auf die Beine gestellt. Für Aufsehen sorgte die eigens organisierte Modenschau in der Trierer Innenstadt.

 Die Models Nadine Böttel, Renate Mechelse, Ronja Schuster, Ramona Welsch, Kristina Nummer und Kathrin Kohl (von links) präsentierten im Rahmen der „Sommer-Mewinale“ am Kornmarkt Mode der Trierer Designerin Birsen Can. TV-Foto: Kerstin Smirr

Die Models Nadine Böttel, Renate Mechelse, Ronja Schuster, Ramona Welsch, Kristina Nummer und Kathrin Kohl (von links) präsentierten im Rahmen der „Sommer-Mewinale“ am Kornmarkt Mode der Trierer Designerin Birsen Can. TV-Foto: Kerstin Smirr

Trier. "Was hier los ist? Keine Ahnung", sagt Daniel Propson mit fragendem Blick. Der junge Mann schleckt sein Eis und schaut sich bei sonnigem Wetter die Models an, die am Hauptmarkt posieren. Ein paar Minuten stehen sie dort wie Schaufensterpuppen und ziehen dann durch die Innenstadt weiter. Daniel Prop son ist nicht der Einzige, der dem Treiben zuschaut. Passanten bleiben stehen, Touristen schießen Fotos.Sieben Modelabels mit insgesamt 96 Models präsentieren Kleidung und Taschen auf Haupt- und Kornmarkt sowie am Handwerkerbrunnen - eine Aktion im Rahmen der "Sommer-Mewinale".Unter diesem Titel organisierten Studierende der Medienwissenschaft zum zehnten Geburtstag ihres Fachs und zur fünften Auflage ihrer Partyreihe "Mewinale" ein Kulturfestival, das mediale und gestaltende Künste vereinte. Passend zu diesen Jubiläen unter dem Motto "5:10" - angelehnt an das Bildformat "16:9" - hatten die Studierenden bereits im Vorfeld einen Literatur- und Fotowettbewerb ausgeschrieben und die Einsendungen von einer Jury begutachten lassen.Ordnungsamt verbietet, Kurzfilme zu zeigen

Prämiert wurden ein Foto von Isa Hoff sowie die Kurzgeschichte "Luft" von Christian Reidenbach, der das Thema "5:10" motivisch in seinen Text eingebettet hatte. "Ich habe teilgenommen, weil ich das Thema interessant fand. Im Text ist es für den Leser dann wie in einem Suchspiel. Die Zahlen sind darin nicht offensichtlich eingebettet", sagte er. Fünf eingereichte Kurzgeschichten las der Trierer Musiker und Autor Jimi Berlin am Abend im Vorhof der Tuchfabrik, dem Standort der Party, vor - mit einer Stimme, die sich auch in einem Hörbuch gut machen würde.Mit kurzen Geschichten ging es später am Abend bei der Präsentation von Kurzfilmen auf Leinwand weiter. Studierende der Filmhochschule Berlin-Potsdam hatten eigens für die "Sommer-Mewinale" 86 Minuten Film zusammengestellt. Auch Kurzfilme dreier Medienwissenschaftsstudenten aus Trier sollten präsentiert werden, doch das Ordnungsamt machte diesem Vorhaben wegen der Geräuschkulisse unter freiem Himmel zu fortgeschrittener Stunde einen Strich durch die Rechnung. "Eine Kulturschikane", sagte Pierre Böhmann enttäuscht, dessen Film dem Partypublikum nun vorenthalten blieb. "Wollt ihr Party oder Kurzfilme?", fragte Festivalleiterin Maike Thies unterdessen gegen halb eins die Besucher im Großen Saal. Doch die wollten zu diesem Zeitpunkt lieber feiern. So kam im Großen Saal bei Mainstream-Musik und Einlagen verschiedener Tänzerinnen schnell Partylaune auf. Im Kleinen Saal stand DJ Marlon Pape an den Turntables, während die Gäste zu seiner Lounge-Musik relaxten und an Wasserpfeifen zogen. Rami Karmi, Besitzer eines orientalischen Cafés in Trier, war an diesem Abend mit seinen Shishas und - passend zum Apfellogo der Party - mit Apfeltabak von seiner Bar in den Kleinen Tufa-Saal umgezogen. "Die Leute kommen in diesen Raum und entspannen", erzählte Rami Karmi. Er war bereits bei der vergangenen Mewinale im Februar mit am Start. "Die Atmosphäre war damals schön. Das war der Grund für mich, mit meinen Shishas wiederzukommen."Für die Festivalleitung und das Team sei die "Sommer-Mewinale" einer "voller Erfolg" gewesen, sagte Organisatorin Maike Thies. "Wir haben über 600 Festivalbändchen verkauft und sind sehr zufrieden."

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