Musikalische Botschafter Boliviens

HEILIGKREUZ. Ihr Medium ist die Musik, ihre Botschaft, das kulturelle Erbe zu bewahren und Kindern eine Zukunft zu geben. Los Masis sind Musiker aus Sucre in Bolivien, die im Centro Cultural Masis für die sozio-kulturelle Entwicklung ihres Landes arbeiten und Jugendlichen eine Schulausbildung ermöglichen. Ihre Deutschland-Tournee führte sie auch in den Grundschule Heiligkreuz.

Los Masis - die Freunde - fanden sich 1968 zusammen, Chef der Combo ist bis heute Roberto Sahonero. Zunächst ging es der Gruppe darum, die Eigenständigkeit ihrer Anden- Kultur in Musik, Gesang und Tanz zu bewahren und wieder zu beleben. Aus der studentischen Initiative erwuchsen weitere Aktivitäten, in die Suche nach den eigenen Wurzeln wurden verstärkt Kinder und Jugendliche einbezogen.Lehrreiche Begegnung mit einer anderen Kultur

1977 entstand so das Centro Cultural Masis in der bolivianischen Großstadt Sucre und der ländlichen Gemeinde Miskhamayu, wo Kinder und Jugendliche aus sozial schwierigen Verhältnissen in Schule und Internat unterrichtet werden und Angebote für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung finden. Gute Noten im Unterricht sind ihr Eintrittsticket in die Musikgruppe und für die Teilnahme an öffentlichen Auftritten. Dabei ist das Erlernen von Instrumenten, Liedern und Tänzen ebenso Bestandteil wie das Verwalten von Instrumenten, Geräten und Kostümen. Außerdem wird die Ausrüstung der Musiker in eigenen Werkstätten hergestellt, die so der armen Bevölkerung viele Arbeitsplätze bieten. Um von ihrer Kultur und Arbeit zu berichten, sind Los Masis derzeit auf Deutschland-Tournee. Ihr Konzertprogramm trägt den Titel "Kusirikuna". Der Begriff bedeutet "Freuen wir uns" und stammt aus dem Quechua, der Staatssprache der Inka und heute neben Spanisch offizielle Landessprache in Bolivien. Los Masis waren auf Vermittlung von Ludwig Kuhn, beim Generalvikariat Trier beschäftigter Elternsprecher der 4b, auch in der Grundschule Heiligkreuz zu Gast. In der Rotbachstraße verbreitete die Folkloregruppe bei den Mädchen und Jungen viel Freude. Die Schüler der vierten Klasse konnten im Rahmen eines Workshop die Musiker persönlich treffen, im Gespräch vieles aus deren Heimat und über die Kultur des Andenlandes erfahren. Die Kinder waren begeistert. "Sie haben uns Dias aus Bolivien gezeigt und uns erklärt, woher die Texte und Tänze stammen. Außerdem durften wir die Flöten ausprobieren und haben selbst zu den Liedern getanzt", freuten sich Jonas Leyhausen (10), Jonas Heidweiler (9) und Ben Lukas Ritter (10). Zum Abschluss gaben Los Masis auf dem Pausenhof ein Konzert für die Schüler aller acht Klassen. Mit ihren Sikuris, Charangos, Trommeln und Rasseln spielten sie sowohl traditionell überlieferte Stücke als auch Eigenkompositionen, die von überschwänglicher Freude bis Melancholie alle Spielarten menschlicher Stimmungen ausdrücken konnten. Alles in allem zeigten Los Masis ein Stück authentischer Weltmusik mit hohem idealistischen Wert, das in Herz, Seele und Beine ging. Schulleiter Hans-Dieter Biesdorf zog ein positives Fazit zu den außergewöhnlichen Ereignis: "Für die Kinder war es spannend und lehrreich, mit einer anderen Kultur und Weltmusik in Kontakt zu kommen. Los Masis präsentieren sich als gute Botschafter Boliviens."In der morgigen Ausgabe startet die TV -Serie "Kandidaten, Ziele, Perspektiven - Die Kommunalwahl in den Stadtteilen". Außerdem beginnt ein neues Bilderrätsel.

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