Nachhaltig zulegen

TRIER. (rm.) 10,5 Prozent der Stimmen und damit sechs Sitze im Stadtrat erreichten die Grünen bei der Kommunalwahl 1999. Am 13. Juni wollen sie sich auf acht Mandate steigern.

"Wir hoffen, dass die Wählerinnen und Wähler für mehr Transparenz, Bürgernähe, nachhaltige und ökologische Konzepte in der Stadtpolitik stimmen und uns im Stadtrat stärken werden", sagte Vorstandssprecher Wolf Buchmann in der Mitgliederversammlung von Bündnis 90/Die Grünen im Hotel Frankenturm. Thema: die Beratung der Leitlinien für die Kommunalwahl. Die ersten acht Kandidatinnen und Kandidaten treten unter dem Motto "Acht gegen Filz" an. Plakate mit den Bewerber-Porträts sollen die Rolle der Grünen "als einzige Oppositions-Partei im Stadtrat" herausstellen. "Entweder wird Trier weiter mit den üblichen Mehrheiten regiert - und das heißt: weiter mit Vetternwirtschaft, Tennisplatz-Connections und Filz -, oder durch mehr Grün kommt endlich auch mehr Transparenz in politische Entscheidungen und Licht in trübe Geschäfte der Vergangenheit", erklärte Spitzenkandidatin Lydia Hepke (37). Inhaltlich setzen die Grünen auf die Themen Bildung, Familie, Stadtentwicklung, Verkehr, Wirtschaft und öffentliche Sicherheit. "Angesichts von 30 Millionen Euro Sanierungsstau an Triers Schulen muss sich unsere Fraktion verstärkt dafür einsetzen, dass es zu einer Umkehrung der Prioritäten zugunsten der Zukunftschancen für unsere Kinder und Jugendlichen kommt", erklärten Gerd Dahm (48) und Manfred Becker (54) bei der Vorstellung ihrer Themenpapiere "Bildung" und "Kinder- und Familienpolitik". Anja Matatko (23), die jüngste Ratskandidatin der Grünen, mahnte eine Verkehrswende für Trier an: "Ebenso stark verschuldete Städte wie Karlsruhe oder Saarbrücken haben vorgemacht, dass es intelligente Arten für die Realisierung vorbildlicher ÖPNV-Systeme gibt." Dominik Heinrich (39) will als Parteiloser für nachhaltigen Städtebau eintreten: "Seitdem Grüne im Stadtrat mitreden, haben Stadtbild- und Denkmalpflege wenigstens schon mal in Wahlversprechen und den Sonntagsreden der anderen Parteien Eingang gefunden. Es kommt nun darauf an, den Worten Taten folgen zu lassen." Noch viel Potential für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Stadt sieht Aaron M. Braun (32) im Fremdenverkehr. Das historische Erbe müsse in die heutige Kulturlandschaft eingebunden werden. Braun plädiert nachdrücklich für den Ausbau der grenzüberschreitenden Kooperation mit Metz, Luxemburg und Saarbrücken. "Durch eine menschenfreundliche Stadtplanung Angsträume wie dunkle Unterführungen, unwirtliche Schmutzecken, unbeleuchtete Park- und Gehwege verbannen und den Kriminalpräventiven Rat insbesondere in der Jugendarbeit stärken - dafür wollen Lydia Hepke und Michael Rahe (29) eintreten: "Schwarze Sheriffs als Sicherheits-Ersatz lehnen wir ab."

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