Nascherei im Weinberg

TRIER-OLEWIG. Die Hände sind klebrig vom Saft der süßen Trauben, die Schuhe dreckig. Die Arbeit im Weinberg hinterlässt Spuren. Mehrere Reihen im Jesuitenwingert haben die Trierer Weinkönigin Ursula Bach und ihr Protektor, Stadtwerke-Chef Olaf Hornfeck, abgeerntet. Zur Lese auf Probe hatte Winzer Peter Terges, Vorsitzender der Vereinigung Trier-Olewiger Winzer, eingeladen.

Im Jesuitenwingert herrschte reges Treiben. Die fleißigen Erntehelfer arbeiteten mit flinken Fingern, um die Trauben, die am Hang gereift waren, so schnell wie möglich zu lesen. Für einige Stunden erhielten sie namhafte Unterstützung. Zum ersten Mal konnte Stadtwerke-Chef Olaf Hornfeck, diesjähriger Protektor des Olewiger Weinfestes, erfahren, wie die Beeren vom Wingert in den Keller kommen. Doch kein gemütlicher Rundgang mit Verkostung stand bevor. "Für einen Anfänger gut angestellt"

Gemeinsam mit Weinkönigin Ursula II. legte er selbst Hand an und erntete Rebe für Rebe ab. "Für einen Anfänger hat er sich sehr gut angestellt. Ich denke, wir beide haben uns gut geschlagen", sagte Weinkönigin Ursula II., die seit Kindertagen in der Traubenlese bewandert ist. Nach einer kurzen Einführung - Unterscheidung der Rebsorten, Erntetechnik und saisonabhängige Arbeit im Weinberg - folgte die Praxis. Am Ende ihrer dreistündigen Weinlese war die Bilanz nicht schlecht. Eimerweise wanderten die vollreifen Trauben in die Hotte. "Das war ein tolles Erlebnis. Nun weiß man besser einzuschätzen, welche Arbeit dahinter steckt. Sonst habe ich Wein nur konsumiert, jetzt weiß ich etwas genauer, wie er produziert wird", sagte Hornfeck mit Bewunderung für die Erntehelfer, die bei jeder Witterung Woche für Woche in den Weinberg gehen. Außerdem konnte Hornfeck einen Blick durch das Refraktometer werfen. Der zeigte dem Lese-Lehrling den guten Zuckergehalt der Beeren. Auch die Geschmacksprobe war eindeutig: die Qualität des edlen Rieslings ist so gut, dass ein optimales Endprodukt erwartet werden kann. "Aber genascht haben wir zwischendurch nicht viel", sagte Hornfeck. Wohl aber habe ihm die Lese auf Probe Geschmack auf mehr gemacht. "Man müsste sich nun noch die weiteren Schritte in der Weinproduktion im Keller anschauen."

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