Neuer Glanz

TRIER-WEST/MARKUSBERG. Nachts angestrahlt und außen renoviert ist die Markuskapelle seit dem Frühjahr neben der Mariensäule ein markanter Blickfang hoch über dem westlichen Moselufer. Nun läuft auch die Innensanierung des fast 100 Jahre alten Gotteshauses.

Nur durch Unterstützung und Mithilfe von Vereinen, Unternehmen, des Ortsbeirates und von Privatpersonen ist es gelungen, die Markuskapelle wieder zu einem Juwel der christlichen Denkmäler Triers zu machen. Nachdem die Außensanierung des in neugotischer Form erbauten Gotteshauses gelungen ist, haben Spender es ermöglicht, die Kapelle auch im Dunkeln als strahlendes bauliches Kleinod in Szene zu setzen. Zu den zunächst installierten zwei Strahlern ist unterdessen noch ein dritter hinzu gekommen, der die Apsis und die südliche Längsseite des Baus stärker betont. Auch das Farbspektrum hat sich von kühlem Weiß zu einem wärmeren Gelb gewandelt, und das spätabendliche Lichtspiel hebt das kleine Gotteshaus weithin sichtbar neben der Mariensäule hervor.Unterstützung weiterhin gefragt

Während das Bistum noch die Erneuerung des Außenbaus zu großen Teilen bezuschusste, drehte es den Geldhahn für die dringend notwendige Innensanierung zunächst zu. "Wir haben lange Jahre gewartet, bis das Bistum für die Innensanierung grünes Licht gegeben hat", sagt Albrecht Classen, Mitglied im Ortsbeirat Trier-West/Pallien und im Pfarrverwaltungsrat Christkönig. Durch den finanziellen Schulterschluss von Ortsbeirat, Trier-Gesellschaft und privaten Spendern ist es aber gelungen, einen großen Teil der rund 30 000 Euro - Nebenkosten nicht enthalten - für das Vorhaben aufzubringen. "Uns bedeutet die Kapelle sehr viel", betont Lokalpatriot Classen. "Ich habe mich für das Projekt eingesetzt, weil ich zeigen wollte, dass wir auch selbst etwas auf die Beine zu stellen imstande sind." Nach Gesprächen und Ortsbesichtigungen mit Mitarbeitern der zuständigen Stellen, Denkmalpflege und Bischöflichem Konservatoramt, konnte "Hausarchitekt" Peter van Stipelen, der bereits die Leitung der Sanierung im Außenbereich übernommen hatte, die Arbeiten endlich beginnen. Da der letzte Anstrich gut gemeint in Eigenleistung, aber ohne großes fachliches Wissen aufgebracht worden war, waren Tiefengrund und Dispersionsfarbe so in den Putz eingedrungen, dass er komplett abgenommen werden musste. "Gerade an der Wetterseite hatte es Probleme gegeben, denn die Wand muss atmen können. Zuerst haben wir befürchtet, dass der Putz Schaden genommen haben könnte", berichtet van Stipelen, der seit 50 Jahren Palliener ist. Doch auch ohne Putzschäden verzögerte sich die Renovierung durch die Abnahme des alten Anstriches. Im Zuge der Arbeiten wurde der alte Ölofen durch eine Elektrospeicherheizung ersetzt, die Natursteinpartien - da mit alter Farbe bekleckert - mit einer dünnen Lasur aufgefrischt. Der vor den Altar vorgemauerte Bruchsteinsockel konnte entfernt und durch die alte Holzverkleidung ersetzt werden. Der ehemalige Zelebrationsaltar wurde abgebaut und die nun an dieser Stelle entstehende Lücke im Boden mit Platten aus dem hinteren Chorbereich ergänzt. Der dreigeteilte geschnitzte Altar mit dem heiligen Markus als bestimmende Figur im mittleren Feld bedürfte laut Architekt van Stipelen ebenfalls dringend einer Restaurierung. Allerdings "wird uns noch Geld fehlen", ahnt Classen. Die Idee, einen Verein zum Erhalt der Markuskapelle zu gründen, hat er noch nicht auf Eis gelegt. "Aber ich bräuchte dafür Mitstreiter." Zunächst freuen sich Albrecht Classen, Peter van Stipelen und Alfons Thalmann, der sich als direkter Nachbar und Mitglied im Pfarrverwaltungsrat ehrenamtlich um die Kapelle kümmert und Schlüsselherr ist, auf den 11. September. Denn dann sollen die Bänke wieder im Innenraum stehen. Tags darauf, am Sonntag, um 19.15 Uhr soll der Eröffnungsgottesdienst in der in neuem Glanz erstrahlenden Markuskapelle stattfinden.

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