Neues Heim für Jugendliche

HEILIGKREUZ. Der Winter steht wieder vor der Tür, und die Heiligkreuzer Jugend sitzt nach wie vor auf der Straße. Seit sechs Jahren bemühen sich die Kommunalpolitiker, Abhilfe zu schaffen. Realisiert wurde bisher wenig.

Zur ersten Sitzung in der neuen Legislaturperiode hatte Ortsvorsteherin Elisabeth Ruschel Stadtjugendpflegerin Susanne Schmitz zu den Beratungen des Ortsbeirates Heiligkreuz gebeten. Die kam mit Nachrichten im Gepäck, aufgrund derer womöglich neue Wege eingeschlagen werden können. Auch Bürgermeister Georg Bernarding sicherte der Ortsvorsteherin telefonisch seine Unterstützung und den zeitnahen Beginn weiterer Gespräche zu. Die Variante, die der Ortsbeirat in früheren Sitzungen beschlossen hatte, einen Container anzukaufen, sei skeptisch zu betrachten, so Susanne Schmitz. Um einen solchen Container aufzustellen, müssten eine Menge Auflagen erfüllt werden. Bauanträge müssten gestellt, eine WC-Anlage, fließendes Wasser, Licht nach speziellen Bestimmungen bereitgestellt werden, ein Fundament wäre eventuell nötig. Außerdem könnten Jugendliche einen solchen geschlossenen Raum nicht ohne eine "gewisse Begleitung" nutzen. Als Alternative schlug die Stadtjugendpflegerin vor, das Vereinsheim des VfL Trier 1912 auf der Bezirkssportanlage Heiligkreuz auch für Jugendliche nutzbar zu machen. Dort sei die nötige Infrastruktur bereits vorhanden, zusätzliche Sportgeräte, wie ein Basketballkorb, seien leicht anzubringen. "Die Jugendlichen sollten in die Planung einbezogen werden, damit sie sich damit identifizieren können", so Stadtjugendpflegerin Schmitz. Allerdings würde das auch keine komplette Auflösung der Probleme bedeuten. Nach Abwägung des Für und Wider beschloss der Ortsbeirat in einem einstimmigen Antrag, dass die Klärung und Weiterverfolgung dieser Variante Priorität genießen solle, parallel dazu aber auch die Container-Alternative weiterverfolgt werden soll. Denn wenn ein Container "auf dem Gelände einer Sportanlage stünde, würde ein Teil der umfangreichen Auflagen entfallen".Entscheidung fällt bis Ende des Jahres

Auf jeden Fall erwarten die Politiker, dass bis Jahresende eine Entscheidung getroffen wird. Außerdem stellte das Architekten-Duo Dietmar Plößl und Herbert Lerch dem Ortsbeirat die Pläne für das Grundstück der ehemaligen Tankstelle in der Tessenowstraße vor. Nach den Auflagen des Architektur- und Städtebaubeirats entwarfen sie ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus, in dem 15 Wohneinheiten und eine Tiefgarage zur Verfügung stehen werden. Baubeginn soll voraussichtlich Anfang nächsten Jahres sein, die Bauzeit schätzen Plößl und Lerch auf eineinhalb Jahre. Zum Schluss traf der Ortsbeirat noch einen schnellen Beschluss: Besorgte Eltern wünschten eine Verbesserung der Spielplatzsituation am Herrenbrünnchen. Die dort angrenzende Wiese, die auch von Kindern zum Spielen genutzt wird, sei von Hundekot stark verunreinigt. In dem Antrag fordern die Politiker, diese Wiese mit einem einfachen und preiswerten Zaun mit Zuschuss des Ortsbeirates einzuzäunen.

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