Neues Klavier zum Geburtstags-Konzert

TRIER. Elektrizität, Erdgas, Trinkwasser, Fernwärme, Stadtbad, Verkehrsbetrieb, Parkhäuser, Telekommunikation - dies ist längst nicht alles, was die Trierer Stadtwerke zu bieten haben. Im Angebot hat der Versorger einen eigenen Chor. Der feierte sein 90-jähriges Bestehen vor 400 Besuchern mit einem beeindruckenden Musikerlebnis.

Martin Cirener, Geschäftsführer der Stadtwerke Trier (SWT), spielte den vorgezogenen Weihnachtsmann mit einem außergewöhnlichen Geschenk: ein funkelnagelneues Klavier. Cirener verriet dem gespannt lauschenden Publikum in der voll besetzten Aula des Angela-Merici-Gymnasiums, was seine Recherche auf der Suche nach einem passenden Geschenk ergeben hatte: Dem Chor "stehe lediglich ein sehr betagtes Tasteninstrument" zur Verfügung. In Anbetracht des "biblischen Geburtstags" und in Anerkennung der "wertvollen Dienste für unser Unternehmen" fiel die Wahl folglich auf ein Klavier.Ohne Schleifchen

"Ausgepackt" und ohne Schleifchen stand es da, als ob es nur darauf wartete, dass es gespielt werde: Chorleiter Manfred Stöckl, der Vera Wenkert vom Stadttheater Trier bei ihrem Solovortrag begleitete, machte den Anfang. Danach ließ Anja Kehrbaum das Instrument von seiner schönsten Seite erklingen, beim überzeugenden Sologesang von Karl Schuster, ein Bassist aus den eigenen Reihen. Vorsitzender Hans-Josef Zimmer fand "keine Worte" bei der Übergabe des Geschenks, sondern war einfach "mächtig happy". Cirener zur Chorarbeit: "Sie transportieren bei ihren Auftritten viel Trierer Stadtwerke, durch Geschlossenheit, Präzision und Kompetenz", Qualitäten, die durchaus einem "Multi-Utility-Dienstleister" kompatibel seien: "Danke also für das seit neun Jahrzehnten praktizierte Wir-Gefühl nach Noten." Musikalisch bot der Geburtstagschor eine spitzenmäßige Leistung. In der Arie "O Isis und Osiris" aus Mozarts Zauberflöte brillierten die Sänger mit präziser und melodiöser Wiedergabe. In einem bunten Mix aus Oper, Operette und volkstümlichen Weisen vom Allerfeinsten sollte sich das fortsetzen. Manfred Stöckl hatte die Gesamtleitung des Konzertabends.Leichte Muse

Auch der Männergesangverein 1880 Rheinland Ehrang, einziger Gastchor des Abends unter Leitung von Musikdirektor Reinhold Neisius bestach durch hervorragende Lied-Interpretationen und leichte Muse. Vera Wenkert begeisterte mit ihrem Sopran während des Konzerts gleich mehrfach. Der Auftritt der symphathischen Frau ("Ich möchte die Herzen der Menschen berühren") wurde so frenetisch bejubelt, dass eines ganz bestimmt zutreffen dürfte, nämlich dass sich die Zuhörer den Liedtitel zu Eigen machen und dieses Konzert so schnell nicht vergessen dürften. Der erste Auftritt mit einem Chor in diesem Rahmen hat der Diva aus dem Trierer Stadttheater am Augustinerhof jedenfalls "große Freude bereitet". Das gestand sie offen ein: "Der Chor ist richtig klasse."

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