Neues aus Nells Ländchen

TRIER-NORD. Seit zwei Jahren gibt es den "Nordblick", eine eigene Stadtteilzeitung für "Nells Ländchen". Herausgegeben wird sie vom Quartiermanagement in Trier-Nord. Was dem Blatt bisher noch fehlt, sind regelmäßige Beiträge der Einwohner des Stadtteils.

"Schade, dass sich die Bewohner von Trier-Nord bisher nicht sehr rege an der Stadtteilzeitung beteiligen", sagt Quartiersmanagerin Maria Ohlig, während sie in einer Ausgaben des "Nordblick" blättert. Dabei geht das, was dort auf ansprechend und professionell gestalteten zweifarbigen DinA4-Seiten zu lesen ist, doch eigentlich jeden Einzelnen an, der in Nells Ländchen lebt: Berichte über die Bautätigkeiten der Wohnungsgenossenschaft Am Beutelweg, über Feste und kulturelle Veranstaltungen im Bürgerhaus, über Projekte der Kindertagesstätte oder des Hortes Ambrosius, über Seniorenarbeit und Kinderprogramme und über einiges mehr. Spiegelbild des Lebens im Stadtteil

Den "Nordblick" gibt es seit Sommer 2001. Maria Ohlig, damals seit einem halben Jahr Quartiersmanagerin in Trier-Nord, hatte in dem Stadtteil eine Vielzahl von Informationsschriften vorgefunden. "Da dachte ich mir: Warum nicht eine einzige Zeitung herausgeben, die alle Interessen vertritt, so dass Trier-Nord eine eigene Identität erhält", erinnert sie sich. Das sei gar nicht so einfach, da Trier-Nord zum einen das Stigma "sozialer Brennpunktbereich" anhafte. Außerdem sei das Konversionsgebiet im Nordosten mit dem etablierten Wohngebiet noch nicht zusammengewachsen. Die Stadtteilzeitung wurde nach einem Antrag der Stadt Trier an das Bund-Länder-Programm "Die soziale Stadt" angebunden. Projektträger ist die Wohnungsgenossenschaft, Herausgeber das Quartiersmanagement Trier-Nord. Die erste Ausgabe erschien im Juli 2001 mit einer Auflage von 2000 Exemplaren - "eine Zeitung, die vor allem für die Leute zwischen Porta und Verteilerring wichtig ist", wie Maria Ohlig im Vorwort formulierte. Der "Nordblick" erscheint seither dreimal pro Jahr, im Frühjahr, in den Sommerferien und im Herbst. "Öfter schaffen wir es nicht, schließlich sind wir als Redaktionsteam nur zu zweit", sagt Maria Ohlig. Ständige ehrenamtliche Mitarbeiterin beim "Nordblick" ist seit Frühjahr 2002 Ulrike Laux. Sie fotografiert, schreibt, zeichnet Comics, hat die Rätselserie "Kennst Du Dein Trier-Nord?" ins Leben gerufen und bereitet zusammen mit Maria Ohlig die Ausgaben vor. "Redaktionssitzung machen wir immer zwei Monate nach Herausgabe der vorhergehenden Zeitung. Wir besprechen, was gut war, was weniger gut, und wir legen die Themen für die nächste Ausgabe fest", zählt Maria Ohlig auf. Danach werden Fotos und Berichte der Institutionen im Stadtteil gesammelt, die einen Großteil der Zeitung ausmachen. Auch Fotos und Berichte von Veranstaltungen in Nells Ländchen kommen ins Blatt. Redaktionsschluss ist einen Monat vor dem Erscheinen der Ausgabe. "Sehr aktuell kann unsere Zeitung daher leider nicht sein", sagt Maria Ohlig bedauernd. Dann bearbeitet die Grafikerin Birgit Bach das Layout und der "Nordblick" kommt in den Druck - bei einer Firma in Trier-Nord. "Auch das war uns wichtig, schließlich soll die Zeitung für Trier-Nord sein und aus Trier-Nord kommen", erklärt Ohlig. Damit die Bewohner sich noch mehr als bisher in der Zeitung wiederfinden können, wünscht sich das Quartiermanagement eine rege Mitarbeit, die bisher noch fehlt - mit wenigen Ausnahmen. "Schön waren beispielsweise die Zeichnungen der Kinder vom Hort Ambrosius, die damit ihr Reitprojekt ,Erlebnis Pferd‘ vorstellten." 1500 Exemplare beträgt die aktuelle Auflage des "Nordblicks", dessen Umfang sich zwischen zwölf und 24 Seiten bewegt - je nachdem, was gerade los ist in Trier-Nord. Die Zeitung wird an die Haushalte verteilt, liegt aber auch an wichtigen Punkten wie dem Bürgerhaus aus. Für Mitte nächsten Jahres hat das Quartiersmanagement die Eröffnung eines Medien-Zentrums ins Auge gefasst. Es soll im neuen Stadtteilzentrum im ersten Stock des Bürgerhauses Platz finden und dazu beitragen, auch und gerade Leute, die am Computer noch nicht so "fit" sind, anzusprechen und ihnen in Seminaren den Umgang mit dem PC beizubringen. Medien-Zentrum in Planung

Im Medien-Zentrum soll später auch die "Nordblick"-Redaktion Einzug halten. So könnten beispielsweise Schulklassen und Jugendliche sich im "Zeitungsmachen" versuchen. "Wir haben uns außerdem überlegt, ob im ,Nordblick' nicht doch Anzeigen erscheinen müssen", sagt Maria Ohlig mit einem Blick auf die in Orange und Schwarz gehaltenen Seiten, auf denen momentan noch keine Werbung zu finden ist. Denn jedes Heft kostet in der Herstellung etwa einen Euro. "Das", so die Quartiersmanagerin, "werden wir uns auf die Dauer leider nicht leisten können."

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