Noch kein "Verkehrsinfarkt" im Anmarsch

Mehr als 10 000 Fahrzeuge sind zu Spitzenzeiten täglich in der Schweicher Innenstadt unterwegs. Den hohen Quell- und Zielverkehr in der Moselstadt belegt eine Verkehrsstudie, die im Stadtrat vorgestellt wurde.

 Blick vom Kreisel in die Schweicher Brückenstraße. Hier ist die Verkehrsdichte mit rund 14 000 Fahrzeugen täglich am höchsten. TV-Foto: Albert Follmann

Blick vom Kreisel in die Schweicher Brückenstraße. Hier ist die Verkehrsdichte mit rund 14 000 Fahrzeugen täglich am höchsten. TV-Foto: Albert Follmann

Schweich. Das KFZ-Aufkommen in und um Schweich ist sehr hoch, aber selbst Belastungen von mehr als 10 000 Fahrzeugen täglich sind nicht so alarmierend, dass der "Verkehrsinfarkt" droht. So könnte man das Ergebnis der Verkehrsuntersuchung auf einen Nenner bringen, die Markus Werhan vom Trierer Ingenieurbüro "V-KON" im Stadtrat vorstellte. Die Expertise fußt auf der Auswertung von fast 11 000 Befragungen von Kraftfahrern an sechs Standorten im Juni. "Mit 60 Prozent Erfassungsgrad ist die Datengrundlage sehr gut", sagt Experte Werhan und weist auf die Möglichkeit von Detailauswertungen hin. Diese werden in einem Arbeitskreis eine Rolle spielen, den der Stadtrat ins Leben rief und dem die Verwaltungsspitze und Ratsmitglieder aller Fraktionen angehören. Hauptaufgabe wird es sein, aus den Zahlen Schlüsse für künftige Maßnahmen zu ziehen. Von der Verkehrszählung verspricht sich der Rat auch Synergieeffekte für ein Radwegekonzept, mit dessen Umsetzung er einen Geografen beauftragte (Bericht folgt).

Die hohe Frequenz an peripheren Knotenpunkten ist eine Haupterkenntnis der Verkehrsstudie: Am Kreisel Moselbrücke/Brückenstraße sind täglich rund 14 000 Fahrzeuge unterwegs, am neuen Kreisverkehr Richtung Hetzerath 8200 und im Bereich B 53/K 39 sind es 9800. Die Ortsentlastungsstraße erfahre eine "hohe Akzeptanz", Durchgangsverkehre belasteten die Ortsdurchfahrt nur gering, so die Erkenntnis. Autos in Hülle und Fülle - dies gilt auch für die Innenstadt - sicherlich ein Beweis für die Attraktivität der Einkaufsstadt Schweich und ihrer überregionalen Funktion als Arbeits- und Ausbildungsort. Der Fachmann spricht von hohem Ziel- und Quellverkehr beziehungsweise Binnenverkehr. Rund 9000 Fahrzeuge verkehren täglich auf der Spange Brücken-/Richtstraße, auch die Verkehrsdichte am Brunnenzentrum ist enorm: 6600 Fahrzeuge rollen über die Bernhard-Becker-Straße, den Kreisel bei der VG-Verwaltung durchfahren 12 700 KFZ. Für Markus Werhan ist das Straßennetz für diese Autoflut gewappnet: "Die Leistungsfähigkeit ist gegeben, Beeinträchtigungen des Verkehrsflusses gibt es zum Teil durch den geringen Straßenquerschnitt." Dennoch gibt es einen Bereich, der dem Bürgermeister Sorgen macht - "In den Schlimmfuhren": "380 neue Baustellen im Ermesgraben, da droht der Verkehrskollaps", fürchtet Vitus Blang.

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