Öl-Fische besuchen Cumol-Fische

QUINT. (gsb) Um die ölbelasteten Fische im Kaiserhammerweiher nicht töten zu müssen, haben Angler sie vor einigen Tagen in die Kyll umgesetzt. Standorttreu sind allerdings nur manche Sorten.

Ein ungewöhnliches Bild bietet derzeit der Kaiserhammerweiher. Seit gut einer Woche ist er fast leer - das erste Mal seit 17 Jahren. Notwendige Reparaturarbeiten sind nach Angaben des Angelsportverein Eifeltor, dem der Weiher gehört, der Grund für den Total-Ablass. Die Fische, die nach einem Lkw-Unfall als ungenießbar eingestuft wurden, haben Mitglieder des Angelsportvereins in die untere Kyll umgesetzt, die sie gepachtet haben. Auch in diesem "Los I" genannten Bereich der Kyll sind die Fische belastet. Seit dem Zugunglück vor einem halben Jahr sind sie dort mit Cumol geschädigt. Die Angler haben die "Öl"-Fische nach Auskunft von Geschäftsführer Ulrich Dreßler aus Tierschutzgründen in die Kyll zu den "Cumol"-Fischen umgesetzt, um ihnen den Weg in die Tierkörperbeseitigungsanstalt Rivenich zu ersparen. Die Ungewissheit, ob und wann die Belastung der Kaiserhammer-Fische restlos abgebaut ist und der Angelbetrieb wieder aufgenommen werden kann, sei ein weiterer Beweggrund für die Umsetzung der Fische gewesen. Noch in diesem Monat soll der Kaiserhammerweiher gesäubert und mit neuem Fischbestand versehen werden. "Dann haben wir die Gewissheit, dort unbedenkliche Fische angeln zu können", sagte Dreßler. Ergebnisse der Gutachten über die Fische des Kaiserhammerweihers stehen noch aus. Praktischen Wert haben sie allerdings kaum, da die Fische nicht von anderen zu unterscheiden sind. Ob sich die "Cumol"-Fische und die "Öl-Fische" in der unteren Kyll dauerhaft niederlassen, scheint eher fraglich, da nur manche Sorten standorttreu sind. Die Fische schmecken zwar nicht, der Verzehr soll aber gesundheitlich unbedenklich sein.

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