Ohne Netz und doppelten Boden

TRIER. (gsb) Zirkusluft weht wieder über dem Festgelände bei den Kaiserthermen. Der sächsische Zirkus Arena gastiert mit einem abwechslungsreichen Programm erstmalig in Trier.

 Balanceakt auf vier Sektflaschen und vier Stühlen: Francello vom Zirkus Arena.Foto: Gabriela Böhm

Balanceakt auf vier Sektflaschen und vier Stühlen: Francello vom Zirkus Arena.Foto: Gabriela Böhm

Löwen,Tiger und andere gefährliche Raubtiere erwartet der Besucher imZirkus Arena vergebens - obgleich sie bunt die Fassaden beimKassenwagen zieren. Stattdessen kann sich der Besucher zweiStunden einem sympathischen Wechsel von Akrobatik und Tierdressurhingeben. Zirkus Arena ist ein Familienunternehmen, das auf eine lange Geschichte zurückblickt. Daher ist auch der neunjährige Benito mit von der Partie, sammelt als "Poesie-Clown" das Licht in einem Eimer und treibt seine Späße mit den Großen. 35 Zirkusleute - alle aus der Familie Georg Frank - gehören zu der Truppe. Der Jüngste zählt gerade fünf Lenze.

Hoch unter der Zirkuskuppel - dem Chapiteau, wie die Zirkusleute das Spielzelt nennen - zieht Madame Silvia wirbelnde Kreise. Nicht nur die Artistin arbeitet in luftiger Höhe. Auch das "Todesrad", Höhepunkt der Vorstellung, dreht sich elf Meter über dem Manegenboden. Ungesichert und sogar mit verdeckten Augen bewegen sich die Artisten wie die Hamster auf einem überdimensionalen Laufrad. Der Applaus bleibt nicht aus.

Ebenfalls in schwindelnder Höhe versetzt Francellos Balanceakt auf vier Sektflaschen und vier Stühlen die Besucher in Staunen. Gefährlich geht es auch auf dem Boden zu: Dort fliegen Messer, Beile und Äxte, eine Peitsche zerfetzt zentimetergenau Papier, und der Feuerschlucker zeigt sein Können.

Beachtung verdienen auch die Tierdressuren. Friesenhengste galoppieren im Gegenverkehr durch die Manege. Und die Kamelshow zeigt mit dem arabischen Vollblutpferd Ästhetik und Anmut. "Wir bieten keine Weltsensationen", sagt Georg Frank, der Zirkusdirektor, Clown, Posaunist, Ansager und Pressesprecher in einer Person ist. "Aber Mutti und Vati sollen sagen können: Es war schön."

Familiäre Atmosphäre

Das empfand bei der Premiere am Donnerstag auch eine Konzer Familie, die die familiäre Atmosphäre und das ansprechende Programm lobte. Der Eintritt habe sich gelohnt, meint der Familienvater mit Blick auf sein dreijähriges Töchterchen. (Kostenpflichtige) Abwechslung kommt mit dem Besuch der Tiershow, dem Ponyreiten nach der Vorstellung und dem Photo-Shooting auf dem Kamel in der Pause auf.

Vorstellungen samstags 15 und 18 Uhr, sonntags 11 und 15 Uhr, wochentags 16 Uhr. Letzte Vorstellung ist am 12. Mai um 15 Uhr. Karten ab zehn Euro für Kinder, ab zwölf Euro für Erwachsene. Vom 5. bis 7. Mai bietet Zirkus Arena Familientage: Alle Plätze (außer Sperrsitz und Logen) kosten mit Vorlage einer Ermäßigungskarte fünf Euro. Infos unter Telefon 0171/9913521.

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