Perlen für bessere Bildung

TRIER. Mit einer Verkaufsaktion haben die elfjährige Hannah Espin aus Trier und Jana Grub (12) aus Kordel bei der Unicef-Aktion "Kinder-Oscar" mitgemacht. Für ihren Einsatz für die Rechte von Kindern in armen Ländern sind sie von Unicef-Deutschland mit einer Urkunde ausgezeichnet worden.

Fische gibt's zu einem Euro, Mäuse für zwei und eine gestreifte Echse kostet drei Euro. Insgesamt haben Hannah und Jana 202 Euro mit dem Verkauf ihrer bunten Tierfiguren aus Mini-Perlen verdient. Doch die Schülerinnen der 6 a des Trierer Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums wollten nicht etwa ihr Taschengeld aufbessern. "In der Zeitschrift Geolino hatten wir eine Unicef-Anzeige gelesen. Da stand, dass Kinder für Kinder in anderen Ländern Spenden sammeln können", erklärt Hannah. "Da kamen wir auf die Idee, aus Perlen kleine Dinge zu basteln und sie in der Nachbarschaft zu verkaufen", sagt Jana. Die Nachbarn seien von ihrem Engagement begeistert gewesen. "Manche haben auch nichts gekauft, sondern einfach etwas gespendet", erzählt die zwölfjährige Jana. Das Geld haben die Kinder für Schulen im Ausland gestiftet. "Wenn die Kinder dort in die Schule gehen können, können sie eine Ausbildung machen und sind dann vielleicht nicht mehr auf Spenden angewiesen", begründet die elfjährige Hannah, warum sie das Geld Schulen zu Gute kommen lassen wollten. Das Geld haben die Gymnasiastinnen Renate Roth, Repräsentantin der Trierer Unicef-Gruppe, gegeben. "Wir haben die Summe zu Gunsten des Unicef-Projekts ,Schlaumachen' weitergeleitet, das explizit Schulen im Ausland fördert", sagt Roth.Schulen haben nicht mitgemacht

Unicef hatte bundesweit mit Anzeigen und Schreiben an Schulen Kinder dazu aufgerufen, sich mit Aktionen für Kinderrechte zu engagieren. Besonderen Einsatz von Kindern für Kinder belohnt Unicef mit dem "Kinder-Oscar". 150 Gruppen hatten sich für die Aktion "Kinder-Oscar" gemeldet. Hannah und Jana haben mit ihrer Aktion zwar keinen "Oscar" gewonnen, aber Unicef Deutschland hat den beiden in einem persönlichen Brief ausdrücklich gedankt und ihnen eine Urkunde verliehen. "Uns ging es auch gar nicht ums gewinnen, wir wollten einfach etwas dazu beitragen, dass mehr Kinder in die Schule gehen können", sagt Jana. Gewonnen hat den "Oscar" eine Klasse des sonderpädagogischen Förderzentrums im bayerischen Hersbruck, die eine Zeitung zur Situation von Kindern in Afrika produziert und diese zu Gunsten eines Schulprojektes in Äthiopien verkauft hatte. Unicef-Botschafterin Sabine Christiansen, Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth und die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, verliehen in der Frankfurter Pauls-Kirche den Preis. "In Trier hatten wir etwa zehn Schulen die Bewerbungsunterlagen geschickt", sagt Roth. "Aber keine hat sich bei uns gemeldet."

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