Den Eindruck von Ortsvorsteher Horst Freischmidt, die Kernscheider seien mehrheitlich sehr zufrieden, bestätigten die fast 20 Stadtteil-Bewohner ohne Zögern. "Ich wohne gerne hier. Zum Leben und Wohnen ist es hier wunderschön", sagte Hermann Homann. Mit dem Bus und dem Fahrrad könne man alle Ziele gut erreichen. Auf großen Zuspruch stieß dennoch der Vorschlag von Karl Zonker, auch tagsüber eine Busverbindung einzurichten, die wie im Stern-Verkehr (Linie 84) Kernscheid und das benachbarte Irsch miteinander verbindet. Wer seinen Bekanntenkreis in Irsch habe oder zum Höhenfriedhof wolle, habe in Kernscheid mit dem Bus schlechte Karten.Brunnen läuft über, und das Wasser gefriert

Dies werde auch im Stadtteilrahmenplan gefordert, der derzeit noch von der Stadt bearbeitet wird, erklärte Ortsvorsteher Freischmidt. Er versprach, sich um die Behebung des Problems zu kümmern, dass im Ort Wasser von einem Brunnen auf die Straße fließt und bei frostigen Temperaturen gefriert. Da habe die Stadt ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Manfred Berg wünschte sich, dass die älteren Menschen in Kernscheid besser integriert werden. Auch Heinz Gies sprach sich für einen regelmäßigen Seniorennachmittag - wie er in Irsch stattfindet - aus, wies aber darauf hin, dass ein solches Angebot von einer Institution getragen werden müsse. Für die Spiel- und Sportgemeinschaft (SSG) Kernscheid sicherte Guido Strauß zu, sie würde demnächst für Senioren etwas anbieten. Dennoch sei ein solches Engagement problematisch, weil die SSG in erster Linie ein Sportverein ist. Uschi Sutschet, die in Kernscheid einen Friseursalon betreibt, merkte an, dass die Stadtteilbewohner "sehr eigen" seien und viele wahrscheinlich gar nicht auf einen Seniorennachmittag wollten. Für Frauen sei ihr Salon der einzige kontinuierliche Kommunikations- und Treffpunkt im Ort. Der Treffpunkt für Männer, die Gaststätte Willems, wird zum allseitigen Bedauern zum Jahresende schließen. An denjenigen Kernscheidern, die vorbildlich die Straße kehren und die Gehwege freihalten, könnten sich einige im Ort ein Beispiel nehmen, so Uschi Sutschet. Auch die Moral mancher Hundebesitzer lasse zu wünschen übrig, fügte Matthias Becker hinzu, der sich über liegen bleibende Hundehaufen ärgerte. Die Berichterstattung im TV -Sportteil über die Kernscheider Tischtennisdamen, die in der Oberliga spielen, ist in den Augen von Hermann Homann oft zu dürftig. Damit die anderen Aktivitäten der SSG Kernscheid stärker gewürdigt werden können, empfahl Redakteur Roland Morgen, Kontakt aufzunehmen mit seinem Kollegen, der die wöchentliche Vereinsseite betreut. Alle, die Kritik und Anregungen zur Berichterstattung im Trierischen Volksfreund haben, ermunterte er dazu, ihre Meinung durch einen Anruf bei der Redaktion oder durch das Verfassen eines Leserbriefs kundzutun.Morgen veröffentlichen in unserer Kernscheid-Serie den gestern etwas vorschnell angekündigten Beitrag "Wo Milch und Honig fließen: Fünf Bauern und ein Imker versorgen die Kernscheider mit frischen Lebensmitteln".