Trier. (teu) Alles an Michel Descombes ist irgendwie verrückt. Eine Perücke in den französischen Nationalfarben, ein blaues, glänzendes Jackett, dass man eher an Thomas Gottschalk vermuten würde, Fliege, rote Schlabberhose und in der Hand am liebsten ein Baguette - an einen Läufer erinnern bei dem 65-Jährigen nur die Sportschuhe. Als "Spaßpräsident" läuft der gebürtige Franzose, der in Ebsdorf bei Marburg in Hessen lebt, deutschlandweit bei allen großen Marathonläufen mit. Am Silvesternachmittag geht es auf die vergleichsweise kurzen acht Kilometer beim vom Trierischen Volksfreund präsentierten 18. Bitburger-Silvesterlauf in Trier (Montag, ab 13 Uhr, Hauptmarkt)."Isch möschte misch mit den Leuten ein wenisch freuen", begründet Descombes im unnachahmlichen hessisch-französischen Akzent seine ungewöhnlichen Auftritte. Für den Trierer Silvesterlauf hat er sich ein besonderes Kostüm ausgedacht. Als Pippi Langstrumpf will er dafür sorgen, dass nicht nur die Läufer, sondern auch die Zuschauer "Stehvermögen" beweisen. Descombes dreht deshalb den Spieß zuweilen um und feuert mit seinem Plakat "Zuschauer haltet durch!" die Schlachtenbummler an. Seine Popularität nutzt Descombes außerdem, um bei den Veranstaltungen, bei denen er auftritt, für einen guten Zweck zu sammeln. Dass er in Trier im Pippi-Langstrumpf-Kostüm auftritt, hat seinen guten Grund. 100 Jahre nach dem Tod der schwedischen Kinderbuch-Autorin sammelt Descombes beim Bitburger-Silvesterlauf in Trier für die Villa Kunterbunt. Die Trierer Einrichtung betreut chronisch kranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien.Als Descombes 1999 erstmals beim Eifelmarathon mitlief, wurde er auf die Arbeit der Villa Kunterbunt aufmerksam. Seine große Bitte an die Zuschauer lautet: "Macht nicht nur beim Applaus, mit, sondern unterstützt mit großzügigen Spenden."