Rastplatz: Entscheidung vertagt

Stadtverwaltung, Quartiersmanagement und der Ortsbeirat Trier-Ehrang wollen bei der Gestaltung eines neuen Rastplatzes die Belange der Anlieger berücksichtigen. Die Standort-Frage bleibt deshalb vorläufig offen.

Trier-Ehrang. Bis Ehranger Jugendliche (und ältere Bürger) einen neuen Treffpunkt unter freiem Himmel bekommen, scheint noch ein hartes Stück Arbeit nötig. Die Idee, am südöstlichen Ortsrand einen öffentlichen Rastplatz zu schaffen, stieß auf erhebliche Bedenken von Anliegern. Die bisher als Standort favorisierte Wiese oberhalb der Kyll und unterhalb der Bundesstraße 53 liegt rund 130 Meter von den letzten Häusern entfernt. Die Bewohner befürchten eine erhöhte Lärmbelastung und sammelten Unterschriften gegen das Vorhaben (der TV berichtete).

Am Donnerstagabend sollten die Wogen in einer nichtöffentlichen Versammlung geglättet werden. Auf der Teilnehmerliste: Quartiersmanagerin Vera Erasmy, Vertreter von Jugendamt und Jugendtreff, Ortsvorsteher Günther Merzkirch, engagierte Bürger und betroffene Anlieger. Fazit nach eineinhalb Stunden Diskussion der gut 20 Teilnehmer: "Es herrscht Einigkeit, dass für die Jugendlichen etwas getan werden muss. Sie brauchen einen Platz, wo sie sich aufhalten und austoben können", stellt Vera Erasmy fest. In der Stadtverwaltung gebe es dazu Sondierungsgespräche zwischen den Ämtern.

Bei dem generationsübergreifenden Projekt wollen Jugendliche gemeinsam mit Bürgern einen Rastplatz schaffen mit Bank, Tisch, Grillmöglichkeit und Unterstand. Aus den Reihen der Anlieger kamen Standort-Vorschläge von der Ehranger Heide bis zur B 52-Brücke. "Diese Varianten werden wir prüfen und danach die Bürger wieder informieren", kündigte Erasmy an.

Auch die Wiese an der B 53 ist noch nicht aus dem Rennen. Im Gespräch ist unter anderem eine Grünfläche auf der gegenüberliegenden Kyllseite in der Nähe der B 53-Unterführung. Dort führt ein Radweg vorbei, so dass auch Radfahrer den Rastplatz nutzen könnten.

Oberbürgermeister reagiert auf Brandbrief



Oberbürgermeister Klaus Jensen hat inzwischen auf den Beschwerdebrief der Anlieger reagiert. Er verweist auf das Ehranger Bürgergutachten, in dem der Wunsch nach einer Liegewiese oder einem Strandbad an der Kyll geäußert worden sei. Das Rastplatz-Projekt sehe eine intensive Begleitung durch Sozialarbeiter vor. Eine Art Patenschaft soll Pflege und Unterhaltung des Platzes sicherstellen. Jensen: "Bei anhaltenden Problemen wie mangelnder Pflege, Zerstörungen oder fortschreitenden Ruhestörungen können die Einrichtungen kurzfristig wieder entfernt werden." EXTRA Anlieger-Meinung: Auch nach dem Infoabend hält die Gemeinschaft der Anlieger Laacher Weg an ihrer kritischen Einstellung zum zunächst geplanten Standort fest. "Wir unterstützen grundsächlich das Projekt, aber nicht an diesem Standort", sagt Alfons Simon, einer der Initiatoren. Es müsse etwas für die Jugend getan werden - "aber nicht auf der Kappe der Anlieger". (cus)

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