Regenzeit statt Sonnen-Strand

Ernüchternd ist die Bilanz, die Frank Naerger und Gerrit Brenner ziehen. Von Mitte Mai bis Anfang September haben nur 20 000 Besucher den "Bit Sun Beach Club" am Moselufer genutzt. Nun überlegen sich die Betreiber des Moselstrandes, ob sie dem Projekt in der Saison 2009 noch eine Chance geben können.

 Da lachten die Betreiber des Bit Sun Beach noch: Gerrit Brenner (links) und Frank Naerger. TV-Foto: Archiv/Eva Großeastroth

Da lachten die Betreiber des Bit Sun Beach noch: Gerrit Brenner (links) und Frank Naerger. TV-Foto: Archiv/Eva Großeastroth

Trier. (cofi) Obwohl Meteorologen den Sommer 2008 als im Durchschnitt einen der wärmsten im Vergleich zu den Vorjahren bezeichnen - Tage mit anhaltend schönem Wetter in Folge gab es wenige. Doch genau das ist es, was für das Betreiben eines Beach-Clubs nötig wäre und die Menschen in Sommer-Stimmung und Strand-Sehnsucht versetzt. "Seit wir 2006 mit dem Bit Sun Beach Club gestartet sind, gab es schlechtes Wetter", sagen Frank Naerger und Gerrit Brenner. "Auch dieses Jahr ist der Sommer quasi ausgefallen."

Im Mai sind sie in die dritte Strand-Saison gestartet. Und es wurde das dritte Jahr, in dem sie den Beach-Club als Verlustgeschäft betreiben mussten. Zwar sei das Projekt nicht so kalkuliert, dass es drei Monate am Stück gutes Wetter haben muss, aber ohne Sonnenschein funktioniere das Konzept eben auch nicht. Rund 15 Veranstaltungen hatten sie geplant. "Davon sind alle buchstäblich ins Wasser gefallen", sagt Brenner. "Wir hatten keinen einzigen Samstag außer am 30. August geöffnet." Ausgerechnet das war die Saison-Abschluss-Party.

Jedes Frühjahr werden 1800 Tonnen des feinen Eifeler Quarz-Sands - 80 LKW-Ladungen - ans Moselufer transportiert, um dort das 3000 Quadratmeter große von der Stadt angemietete Gelände in die Schön-Wetter-Zone zu verwandeln. Terrassen-Elemente, Bars und Liegestühle, Küchen-, Büro- und Toiletten-Container müssen aufgebaut werden - und nach Saisonende wieder abgebaut. Ein enormer Aufwand, der ebenso wie die Lagerflächen für Sand und Ausstattung in den Wintermonaten hohe Kosten verursacht. Von einer fünfstelligen Summe sprechen Naerger und Brenner. Helfen würde es den Beach-Betreibern, könnten sie wenigstens den Sand an Ort und Stelle lassen, doch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, bei der die Obere Wasserbehörde angesiedelt und die in diesem Fall entscheidungsbefugt ist, hat das abgelehnt. Auch nachdem "wir ein Gespräch mit dem Oberbürgermeister Klaus Jensen und der Baudezernentin Kaes-Torchiani geführt haben", mit der Bitte, bei der SGD Nord für ihr Anliegen zu werben. Mehr Rückendeckung und Einsatz der Stadt wünscht sich das Duo Brenner/Naerger. Zumal sie einen Beitrag zum Erlebnis der Stadt am Fluss leisten. Es sei fraglich, sagen sie, ob das Projekt im kommenden Jahr noch einmal laufen werde.

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