Resignation und deftige Kommentare

Städtischer Vermögenshaushalt 2008 und Mittelfristiges Investitionsprogramm bis 2011 führten bei den Ortsbeiratsmitgliedern Trier-Kürenz zu Entrüstung und Enttäuschung während der jüngsten Zusammenkunft.

 Forderung der SPD-Gruppe im Ortsbeirat Kürenz: Die Kohlenstraße in Neu-Kürenz von drei Spuren auf zwei zu reduzieren. Der Ortsbeirat konnte sich mit dem Vorschlag jedoch nicht anfreunden. TV-Foto: Ludwig Hoff

Forderung der SPD-Gruppe im Ortsbeirat Kürenz: Die Kohlenstraße in Neu-Kürenz von drei Spuren auf zwei zu reduzieren. Der Ortsbeirat konnte sich mit dem Vorschlag jedoch nicht anfreunden. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Kürenz. Leider sei es nicht gerade umfangreich, sagte Ortsvorsteher Karl Lübeck bei der jüngsten Ortsbeiratssitzung im Gasthaus Fischer. Damit zielte der UBM-Mann auf die insgesamt vier den Ortsteil betreffenden Maßnahmen im Mittelfristigen Investitionsprogramm (MIP) bis 2011. Ernüchterung nächster Teil: Zwei Projekte seien wohl verschoben auf den "Sankt-Nimmerleinstag", so Lübecks Befürchtung, auch wenn die Neuanbindung Aveler Tal in 2011 erscheine. Nicht viel besser sehe es beim Ausbau Kürenzer Straße aus, die bis 2011 überhaupt nicht auftauche in den doch umfangreichen Unterlagen. Resignation nicht nur beim Ortsteilchef, sondern quer Beet durch alle Fraktionen mit teils deftigen Kommentaren zu zukünftiger Entwicklung und Berücksichtigung des Stadtteils durch die Stadt. Manfred Maximini: "Was die Stadt uns anbietet, ist eine Unverschämtheit. Das Sitzungsgeld heute ist höher als der Ansatz für Kürenz im Vermögenshaushalt 2008." Karl-Rainer Heiderich (CDU) argwöhnte, die Stadt habe sich überhaupt nicht mit Kürenz befasst: "So kann es nicht gehen." Richard Haas (WLK) legte noch eine Schippe drauf in der Generalabrechnung, indem er feststellte: "Kürenz ist der vergessene Stadtteil." Bernd Michels (CDU) forderte, zumindest die Aveler-Tal-Anbindung auf 2009 vorzuziehen. Zustimmung von Manfred Maximini und Erweiterungsvorschlag für die "Schwangerschaftsunterbrechungsstraße" Kürenzer Straße. Diesen Begehren folgte der Rat einstimmig.Zwei Fahrstreifen für die Kohlenstraße?

Intensiv beschäftigte sich der Rat mit einem SPD-Antrag, die dritte Spur der Kohlenstraße (Einmündung Universitätsring und Am Weidengraben) aufzuheben und die gut ausgebaute Straße auf zwei Fahrstreifen zu reduzieren. Außer der SPD konnte sich nur die WKL teilweise damit anfreunden. Michael Zupan: "Die rechte Spur könnte man als Busspur ausweisen." Das wäre dann aber ein "Schildbürgerstreich", konterte Manfred Maximini. Die aufgezeigten "Horrorszenarien" von Schnellfahren fänden nicht statt, sagte Bernd Michels und gab den Ratschlag aus, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben. "Keine müde Mark" dürfe für eine Umgestaltung ausgegeben werden. Die Diskussion darüber weitete sich schließlich bis zum Stadtteil-Rahmenplan aus. Karl Lübeck beendete die Diskussion, indem er feststellte, der Plan sei "keine Bibel". Auch stecke viel "Unsinn" darin. Allenfalls könne er eine Orientierungshilfe darstellen. Abstimmungsergebnis: Mit acht Stimmen (fünf Ja) wurde der SPD-Antrag zurückgewiesen. Nur Diskussionen, aber noch keine Abstimmung, gab es zu dem Antrag der Kirchengemeinde St. Bonifatius für einen Zuschuss zur Ausstellung eines alten Turm-Uhrwerks in der Kirche. Ortsvorsteher Karl Lübeck will zunächst prüfen lassen, ob eine finanzielle Förderung durch den Rat überhaupt möglich ist.

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