Rio, Paris, Trier

TRIER. "Gipfeltreffen" der Vinzentiner: Die Ordensprovinz-Vorsteher aus Europa und dem Mittleren Orient halten ab heute bis zum kommenden Mittwoch in Trier ihre Visitatoren-Konferenz (CEVIM) ab.

Die Trierer Niederlassung der Missionspriester des Heiligen Vinzenz von Paul ist die größte der insgesamt vier in Deutschland. Nachdem sie 2003 die zentrale Jubiläumsfeier "150 Jahre deutsche Provinz der Vinzentiner" (mit Festredner Helmut Kohl) ausrichtete, rückt sie nun erneut in den Blickpunkt. Norbert Ensch (47), der Visitator (Provinzial) der deutschen Provinz, hat seine Amtskollegen aus 20 Provinzen Europas und des Mittleren Orients in seine Heimatstadt Trier eingeladen. Die Generalkurie der Congregation der Mission ist durch den General-Assistenten José Maria Nieto aus Rom vertreten.Teilnehmer aus Europa und dem Mittleren Orient

Diese jährliche internationale Konferenz wurde im Sommer 1989 beim Visitatoren-Treffen in Rio de Janeiro beschlossen und fand für Europa und den Mittleren Orient erstmals im April 1990 in Paris statt. Ziele des Treffens sind das Kennenlernen, die Kooperation in der Ausbildung, die Organisation gemeinsamer Projekte und die mitbrüderliche Hilfe unter den einzelnen Provinzen in Europa und dem Mittleren Orient. Wegen begrenzter Platzkapazitäten im Vincentinum (Schöndorfer Straße) findet die Konferenz im Robert-Schuman-Haus (Katholische Akademie) statt. Norbert Ensch: "Dort wollen wir zunächst die Ergebnisse der Konferenzen der vergangenen 15 Jahre auswerten und dann eine Satzung für die künftigen Treffen erarbeiten." Auch die Ergebnisse der 40. Generalversammlung im vergangenen Jahr stehen auf der Tagesordnung der gemeinsamen Beratungen. Hinzu kommt ein Referat zum Thema "Christentum und Islam", das der Leiter des St. Georgs-Kollegs in Istanbul, Hofrat Franz Kangler, hält.Umfangreiches Konferenz-Programm

Ein weiterer wichtiger Programmpunkt des Treffens ist das Kennenlernen der deutschen Provinz. Dazu finden verschiedene Begegnungen mit den deutschen Vinzentinern statt. Die ausländischen Gäste werden dabei auch einen Teil der Arbeitsbereiche ihrer deutschen Mitbrüder vor allem in Trier und Umgebung kennen lernen. So werden sie gemeinsam mit der Gemeinde St. Ambrosius (Trier-Nord) einen Sonntagsgottesdienst feiern. Dort arbeitet seit Jahren ein Vinzentiner in der Seelsorge. Eine Stadtrundfahrt in Trier, eine Mosel-Tour und ein Besuch in Köln, wo vor 152 Jahren die deutsche Provinz gegründet wurde, geben dem Programm der Visitatoren-Konferenz den Rahmen. Am Montagabend kommen die Teilnehmer mit dem Trierer Bischof Reinhard Marx zusammen. Das Vincentinum in der Schöndorfer Straße in Trier ist Provinz- und Ausbildungshaus der deutschen Vinzentiner. Aus dieser Hausgemeinschaft arbeiten Patres in den Trierer Pfarrgemeinden St. Ambrosius und St. Bonifatius, sowie in der Seelsorge-Einheit Konz. Die Vinzentiner in Prüm-Niederprüm, der zweiten Ordensniederlassung im Bistum Trier, leiten das dortige Vinzenz-von-Paul-Gymnasium und sind als Seelsorger in verschiedenen Pfarrgemeinden sowie im Krankenhaus und im Altenheim tätig.

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