Sängerkrieg auf dem Kirchplatz

OLEWIG. (LH) Lang ist’s her, dass sich bei der Olewiger St.-Anna-Kirmes ein Karussell drehte. Anders am Samstag: Die Kinder hatten ihren Spaß und beim ersten Sängerwettstreit amüsierten sich auch die Erwachsenen.

Die Zeiten sind vorbei, da sich die St.-Anna-Kirmes nur auf die kirchliche Feier des Patronatsfestes beschränkte und die weltlichen Geschehnisse außen vor blieben. Der rührige Olewiger Orgelbauverein, der aus Anlass des traditionellen Kirchweihfestes zu einem Sängerwettstreit aufgerufen hatte, organisierte die Kirmes neu.Zwölf Gruppen wollen Erste sein

Dem folgten viele Vereine und Organisationen. Sogar Gruppierungen hatten sich eigens gebildet, wie etwa die "Adel-Singers" (benannt nach der Straße). Ein Hauch von "Sängerkrieg auf der Wartburg" machte sich auf dem Kirchplatz breit. Ganz so schlimm kam es bei dem folgenden Vergleichssingen dann aber doch nicht, obwohl sich die zwölf wetteifernden Gruppen mächtig ins Zeug legten, um eine vordere Platzierung zu erstreiten. "Wir werden kämpfen", gab sich Bürgermeister Georg Bernarding siegesgewiss. Die Wirklichkeit holte ihn post-wendend ein: Es wurde in Olewig schon besser gesungen als es "Die Olewiger Winzer" oder der mit Ortsbeiratsmitgliedern zahlenmäßig "verstärkte" kirchliche Verwaltungsrat taten. Es wurde sogar von Versuchen berichtet, die vierköpfige Jury durch Gewährung von Essen und Trinken auf die eine oder andere Seite zu ziehen, verriet Jury-Sprecher Ulrich Holkenbrink. Allen Versuchungen habe man wider-standen. "Pitt, du wirst dir doch vor so einem wichtigen Auftritt nicht noch den Bauch vollschlagen", sagte ein Feuerwehrmann zu einem seiner Kameraden. Pitt tat es doch. Ob dies letztlich der Grund war, dass die Olewiger Floriansjünger mit ihrer Sangeskunst nur unter ferner liefen rangierten, mag dahin gestellt bleiben. Wie die Schneekönige freuten sich die Mädchen und Jungen des Kinderchors über den ersten Platz. Sie hatten sich nicht nur alle Mühe gegeben, sondern sie sangen auch am schönsten. Beachtliche Platzierungen erreichten der Bäckerchor (Platz zwei) und der Jugendchor (Platz drei). Nicht nur am Samstag, auch am Sonntag fanden sich viele Olewiger auf dem Kirchplatz ein. So wurde aus der St.-Anna-Kirmes ein richtiges Familienfest im besten Sinne des Wortes - für einen guten Zweck: Der Orgelbauverein jedenfalls ist mit dem Erlös seinem Ziel einen Schritt näher gekommen.

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