Sauerstoff für die Nation

Von der Antarktis bis nach Afrika, vom Jetzt in die Vergangenheit führte die FH-Modenschau in der Trierer Arena und präsentierte eine kreative Vielfalt, die selbst Oberbürgermeister Klaus Jensen erstaunte.

 FH-Modenschau in der Arena Trier: Ein Augenschmaus für das Publikum, das mit Beifall nicht sparte. TV-Foto: Friedemann Vetter

FH-Modenschau in der Arena Trier: Ein Augenschmaus für das Publikum, das mit Beifall nicht sparte. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. "Mode ist keine Zutat, sondern der Sauerstoff der Nation." Mit diesem Zitat gibt Professor Jo Meurer, Leiter der Fachrichtung Modedesign an der FH, den Startschuss für die Diplomarbeiten seiner "Trierer Talentschmiede". Doch bis zu den fertigen Kollektionen ist es ein langer Weg, wie Diplomand Stefan Teske weiß: "Mit dem Entwerfen habe ich schon im September angefangen." Dreizehn Outfits hat er kreiert. Ein aufwändiges Kleid mit zwei Metern Schleppe, Röcke, Corsagen und Hosen im modern ausgearbeiteten Stil der Arbeiterklasse im viktorianischen England sind herausgekommen. Melanie Holzhauer hat sich dem Thema "Verschwendungsgesellschaft" gewidmet und das mit dekadenten Beigaben wie Münzen oder Glas an wunderschönenr rokokogeprägten Kleidern herausgearbeitet. Den Einstieg ins Modespektakel gab jedoch das erste Semester mit dem aufwändigen Thema "Zirkus". Man konnte Ballerinas, Domteure, Pirots, wilde Tiere und als Höhepunkt den Stelzer mit seinen lebendigen Marionetten sehen. Zwischen den Diplomarbeiten wurden Kollektionen aus allen Semestern vorgestellt. Sowieso gaben sich Formen, Farben und Themen aller Studenten auf dem 20 Meter langen Laufsteg ein kreatives Stelldichein. Der erste Trierer Modepreis wurde nur unter den Diplomanden vergeben. Eigens dafür wurde eine qualifizierte Jury aus vier Personen "der Fach-Publikumspresse, Fachpresse und Fachbranche", herangezogen, erklärt Jurymitglied Gerd Müller-Tomkins, Geschäftsführer des Deutschen Modeinstituts. Dort ging es "um künstlerische Gestaltung, die individuelle Idee, Kreativität, die Marktfähigkeit und das harmonische Zusammen unterschiedlicher Materialien", so Müller-Tomkins. Nach drei Stunden Augen- und Ohrenschmaus für das Publikum und begeistertem Beifall wird endlich der Modepreis von Oberbürgermeister Klaus Jensen übergeben. Gewinnerin ist eine völlig sprachlose Anke Sieglitz, gebürtige Bremerin, die mit ihrem Thema "Hinterm Deich gleich links" überzeugt hat. Wie man sich nun fühlt? "Das kann ich Ihnen morgen sagen. Ich bin so überrascht." Und ihre Kollektion? "Man sagt den Norddeutschen nach, dass sie einfach sind. Meine Mode ist deshalb schlicht, aber raffiniert im Detail, sodass man Kleinigkeiten feststellt, die dann sehr liebenswert werden."

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