Schieferblock und Alupfeile

TRIER. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) wird heute in Berlin zum "Ministerpräsident des Jahres" gekürt. Der Wanderpokal, den er dabei überreicht bekommt, hat die Trierer Gold- und Silberschmiedin Kerstin Biesdorf gefertigt.

 Ein Preis für Peter Müller: Die Trophäe für den Ministerpräsidenten des Jahres entstand im Atelier von Kerstin Biesdorf in der Paulinstraße.Foto: Jan Schoor

Ein Preis für Peter Müller: Die Trophäe für den Ministerpräsidenten des Jahres entstand im Atelier von Kerstin Biesdorf in der Paulinstraße.Foto: Jan Schoor

Das Saarland kann für die vergangenen beiden Jahre die erfolgreichste Ordnungs- und Wirtschaftspolitik vorweisen. Das belegt das Ende Juli von der Initiative Neue-Soziale-Marktwirtschaft und der WirtschaftsWoche veröffentlichte "Dynamik-Ranking" der Bundesländer. Die Trierer Gold- und Silberschmiedin Kerstin Biesdorf hatte die Ehre, anlässlich des erstmals vergebenen Titels "Ministerpräsident des Jahres" einen passenden Wanderpokal zu entwerfen. Designerin mit großem Repertoire

"Normalerweise bearbeite ich nur Aufträge von Einzelkunden, da ist es schon spannend, solch eine verantwortungsvolle Geschichte übernehmen zu dürfen", sagt die 30-Jährige. Im vergangenen Jahr hatte die studierte Schmuck- und Produktdesignerin bereits die Trophäe des Bundesbildungspreises des KFZ-Gewerbes entworfen und sich auf diese Weise für höhere Aufgaben empfohlen. Allerdings sei sie grundsätzlich Schmuckdesignerin, sagt sie, und wolle dies auch bleiben. "Falls ich weitere derartige Angebote bekommen sollte, wäre das sicherlich interessant, doch sehe ich so etwas eher als Erweiterung meines Angebots, nicht als Umorientierung", stellt die Schmuckdesignerin klar. Ihre Karriere begann Biesdorf bei dem Trierer Gold- und Silberschmied Hans Alof, der auch heute noch manchmal mit ihr arbeitet. Im Anschluss an ihre Gesellenprüfung ging Kerstin Biesdorf für fünf Jahre nach Düsseldorf, um dort zu studieren. Nach ihrer Rückkehr machte sie sich im vergangenen Jahr selbstständig und führt seither ihr eigenes Atelier in der Paulinstraße. Den Wanderpokal fertigte sie aus einer Kombination eines schwarzen Schiefersteins und zweier silberner Aluminiumpfeile. Kerstin Biesdorf: "Den Stein habe ich gewählt, weil er edel, aber nicht protzig aussieht. Die beiden Alupfeile sind einerseits eine Anlehnung an das Logo der Initiative und symbolisieren andererseits eine Vorspultaste, um die Fortschrittlichkeit des Ausgezeichneten darzustellen." Peter Müller ist aufgrund seiner erfolgreichen Politik nun der erste Ministerpräsident, der sich diese schmucke Trophäe sichern kann. Ganz besonders positiv wird in der Studie hervorgehoben, dass Müller den Strukturwandel vorangebracht, den Bürokratieabbau forciert sowie der Bildungspolitik Gewicht verliehen habe. "Wirtschaftswachstum und Produktivität im Saarland liegen weit über dem Durchschnitt, die Steuerkraft hat zugenommen. Es gibt weniger Sozial- und Arbeitslosenhilfeempfänger, und Bürokratie wird konsequent abgebaut", begründete der Geschäftsführer der Initiative, Tasso Enzweiler, das Endergebnis. Der Beweis Trierer Kreativität wird nun für ein Jahr den Schreibtisch von Ministerpräsident Müller zieren. Wer sich danach mit dem schwarzen Stein rühmen darf, ist noch offen, auch wenn Insider bereits heute auf Roland Koch (Hessen) tippen.

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