Schlaf gut, kleiner Patient!

Eine diagnostische Lücke soll das neue Schlaflabor für Kinder und Jugendliche im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen schließen. Damit schärft die Klinik auch ihr Profil im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin: Neben dem Uni-Klinikum Mainz bietet das Trierer Mutterhaus das einzige Kinder-Schlaflabor in Rheinland-Pfalz. Ermöglicht wurde die Erweiterung vor allem durch Spenden der Villa Kunterbunt und der Trierer Ernst-und-Ingrid-Kostka-Stiftung.

Trier. Kopfschmerzen, Konzentrations-Störungen, Atmungsprobleme: Ein gesunder Schlaf ist gerade für Kinder wichtig. Und insbesondere bei Neugeborenen zeigen sich oftmals erst in der Schlafphase relevante Symptome einer möglichen Erkrankung. "Im Schlaflabor können alle Parameter des Nervensystems und des Kreislaufs erfasst und ausgewertet werden", erklärt Professor Wolfgang Rauh, Chefarzt der Abteilung Kinder- und Jugendmedizin im Mutterhaus-Klinikum. Elastische Gurte messen die Atmung des Kindes an Brust und Bauch, dazu werden Hirnströme, Herzfrequenz, die Sauerstoff-Sättigung des Blutes und alle Bewegungen des Kindes aufgezeichnet. Ein kleines Mi krofon am Kehlkopf nimmt Geräusche auf, eine Videokamera an der Wand zeigt auch bei Dunkelheit ein klares Bild. "So kann der behandelnde Arzt an einem Computer alle Daten in Echtzeit überwachen", sagt Rauh. Das Schlaflabor ist dabei besonders auf die diagnostischen Notwendigkeiten der Kinder- und Jugendmedizin abgestimmt: "Vor allem Neu- und Frühgeborene können mit Hilfe der sensiblen Technik genauestens überwacht werden, aber auch bei allgemeinen Atmungs-Problemen, Epilepsie oder angeborenen Muskel-Erkrankungen ist die Diagnostik des Schlaflabors hilfreich", erklärt Dr. Christa Löhr-Nilles, Oberärztin der Neuropädiatrie. "Somit können bestimmte Risiko-Faktoren noch frühzeitiger erkannt werden. In der Folge kann dann über eine geeignete Therapie nachgedacht werden", sagt die Ärztin."Villa Kunterbunt" und Trierer Stiftung spenden

 Freuen sich über die Einweihung des neuen Kinder- und Jugend-Schlaflabors am Mutterhaus der Börromäerinnen: Ingrid Kostka von der Ernst-und-Ingrid-Kostka-Stiftung, die 10 000 Euro spendete, daneben Dr. Christa Löhr-Nilles, Oberärztin der Neuropädiatrie. Im Schlaflabor können Schlafstörungen besser analysiert werden, so auch bei der kleinen Anna (8) aus Zemmer. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Freuen sich über die Einweihung des neuen Kinder- und Jugend-Schlaflabors am Mutterhaus der Börromäerinnen: Ingrid Kostka von der Ernst-und-Ingrid-Kostka-Stiftung, die 10 000 Euro spendete, daneben Dr. Christa Löhr-Nilles, Oberärztin der Neuropädiatrie. Im Schlaflabor können Schlafstörungen besser analysiert werden, so auch bei der kleinen Anna (8) aus Zemmer. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Das Schlaflabor wurde vor allem aus Spenden finanziert: Der Verein "Villa Kunterbunt", deren Vorsitzender Rauh ist, beteiligte sich mit 20 000 Euro an der Finanzierung. Die Ernst-und-In grid-Kostka-Stiftung aus Trier steuerte 10 000 Euro bei. "Wenn man selbst keine Kinder hat, möchte man zumindest anderen Kindern helfen", sagt die Stifterin Ingrid Kostka. "Ich hoffe sehr, dass das Schlaflabor vielen Kindern und ihren Eltern hilft."Mit der Inbetriebnahme des Labors vor einigen Wochen schärfte die Klinik ihr Profil weiter: Insgesamt vier Abteilungen des Klinikums - das gleichzeitig Lehrkrankenhaus der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz ist - widmen sich unterschiedlichen Fachbereichen der Kinder- und Jugendmedizin. Das Schlaflabor dient dabei zur interdisziplinären Diagnostik. "Durch weitere bauliche Veränderungen soll das gesamte Leistungsangebot für Kinder und Jugendliche bald auf einer Etage zu finden sein", sagt Rauh.

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