Wer sich mit seinem Charakter und seiner Persönlichkeit bislang noch nicht in eine der bekannten psychologischen Kategorien einzuordnen wusste, aber nach einer Schublade sucht, in die er passt, erhält nun eine neue Chance. Das Buch "So bin ich eben!" mit dem Untertitel "Erkenne dich selbst und andere" bietet für das deutschsprachige Publikum eine Vielzahl neuer Möglichkeiten zur Selbsterkenntnis. Während die Typenlehre, deren Grundlagen auf den Arzt und Psychoanalytiker Carl Gustav Jung zurückgehen, von zwei Amerikanerinnen längst weiterentwickelt und neu aufgelegt wurde, betreten die Trierer Psychologinnen Stefanie Stahl und Melanie Alt in Deutschland damit Neuland. Nur in der Betriebspsychologie finde die Typenlehre Anwendung, sei aber für ein breites Publikum bisher nicht verfügbar gewesen. Ihr Buch bietet Erklärungen der theoretischen Grundlagen, die mit konkreten Fallbeispielen abwechseln und populärwissenschaftlich aufbereitet sind. Idee zum Buch entstand aus eigener Erfahrung

Dem Konzept zugrunde gelegt sind die angeborenen Neigungen eines Menschen, die in vier Dimensionen analysiert werden. In einem an das Buch angehängten Persönlichkeitstest kann der Leser sich selbst überprüfen. Ist er eher intro- oder extravertiert, ein Sinn- oder Intuitiv-Wahrnehmer, Denk- oder Fühl-Entscheider, ein Beurteilungs- oder Wahrnehmungstyp? Vorausgesetzt, die Fragen werden ehrlich beantwortet, ergibt sich eine Buchstabenkombination, die durch die Einordnung in 16 Kategorien aufgelöst wird. Sich darauf einzulassen, könne dem Leser neue Erkenntnisse über sich selbst bringen und ihn im Umgang mit anderen Menschen aufmerksamer und sensibler machen, ohne das Gegenüber zu manipulieren, betonen Stahl und Alt. Die Autorinnen haben ihr Psychologie-Studium in Trier absolviert. Stefanie Stahl hat sich mit einer eigenen Praxis für Psychotherapie selbstständig gemacht. Nach einem Praktikum im Frühjahr 2001 hat Melanie Alt in Stahls Praxis zu arbeiten begonnen. Beide erstellen ebenfalls Gerichtsgutachten, vor allem in Familien- und Sorgerechtssachen. Durch private Gespräche haben die Psychologinnen Gegensätze ihrer beiden Persönlichkeiten herausgefunden. "Dabei ist die Idee entstanden, ein Buch darüber zu schreiben. Bei der Recherche sind wir auf die Typenlehre gestoßen", sagt Stefanie Stahl. Zwei Jahre haben die beiden an dem Buch gearbeitet, den Selbsttest entwickelt. Nach dem Debüt können sich die Autorinnen vorstellen, ein weiteres Buch zu schreiben, das noch mehr auf Paare eingeht. Denn die Typenlehre "schafft viel Verständnis unter Paaren", sagen die Psychologinnen.