Singen für Kinder in Not

TRIER. (gsb) Unter dem Motto "Wir sind Kinder dieser Welt" traten in der Europahalle Trierer Künstler für notleidende Kinder in Ägypten auf.

Schon im vergangenen Jahr hatte es eine ähnliche Benefizveranstaltung gegeben, die ebenfalls von Erika Müller organisiert worden war. Die Immobilienmaklerin engagiert sich für den Verein "Kleine Pyramide", der in der ägyptischen Stadt Luxor eine medizinische Station errichten will. Denn die dort lebenden verwaisten, kranken oder notleidenden Kinder müssen einen beschwerlichen Weg von 900 Kilometern zum nächsten Krankenhaus nach Kairo auf sich nehmen, sofern überhaupt das Geld für die medizinische Versorgung vorhanden ist. Der erste Schritt für das einzurichtende medizinische Zentrum in Luxor war der Kauf eines Grundstücks Ende November. Baubeginn soll in Kürze sein. Wenn alles fertig ist, könnten zehn Krankenhausbetten und Ärzte verschiedener Fachrichtungen vor Ort sein, erläuterte Willi Koll, Geschäftsführer der "Kleinen Pyramide" am Rande der Veranstaltung. Doch das kostet Geld - was unter anderem durch die Benefizgala eingenommen werden sollte. Was als Reinerlös bei der Veranstaltung herauskam, dazu wollte sich Erika Müller noch nicht äußern. Schließlich müsste erst einmal in der Schlussrechnung beispielsweise Hallenmiete und Aufwandsentschädigung der Künstler eingerechnet werden. Die Zuschauerzahlen des Abends, der unter der Schirmherrschaft des Bürgermeister von Trier-Land, Wolfgang Reiland, stand, blieben jedenfalls weit hinter den Erwartungen zurück. Vielleicht sei der Termin vor dem Nikolaustag ungünstig gewählt, mutmaßte Koll. "Trier ist eben eine Universitätsstadt, hier sind noch einige Lee(h)rstühle", flachste Moderator Jürgen Wollmann passend in seiner Begrüßung. Nur 350 Gäste lauschten den Darbietungen - die allerdings kamen in den Genuss unverfälschter Gesangsvorträge. Den Auftakt machten die Igeler Singing Kids, eine Gruppe von Kindern, die - obwohl erst vor einem halben Jahr gegründet - eine respektable Leistung zeigten. Ilse Ascher und Beatrice Bergér betreuen den Chor, der später zusammen mit dem Tenor Thomas Kiessling ein fetziges "Superkalifragelistisch" hinlegte. In wechselnden Zusammenstellungen nahmen Kiessling, Bergér sowie die stimmgewaltige Britta Balzer und der Treveris Chor (Leitung: Bernhard Klöckner) die Zuhörer auf eine musikalische Reise ins Land der Musicals oder Gospels, begleitet am Flügel von Klaus-Peter Bungert. Die angekündigte Sopranistin Judith Williams fehlte krankheitsbedingt. Den Abschluss des Abend bildete ein Auftritt der Leiendecker Bloas. Zuvor hatte Helmut Leiendecker als Nikolaus an die Kinder gefüllte "Tuuten" verschenkt. "Hut ab, was die Frau auf die Beine gestellt hat", lobte Petra Moske die Organisatorin des Abends.

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