So alt wie das Deutsche Museum

Sichtlich aufgeregt, aber ausgesprochen fit und munter erwartete Friedrich Keiter, was ihm am an diesem Tag so alles bevorstehen würde. Mit 101 Jahren ist er der älteste Mann in Trier — Anlass genug für einen Geburtstagsempfang.

 Der älteste Mann Triers und der OB: Friedrich Keiter (Zweiter von links) nimmt gemeinsam mit seiner Familie und weiteren Gratulanten die Glückwünsche von Oberbürgermeister Klaus Jensen (Zweiter von rechts) entgegen.TV-Foto: Christine Cüppers

Der älteste Mann Triers und der OB: Friedrich Keiter (Zweiter von links) nimmt gemeinsam mit seiner Familie und weiteren Gratulanten die Glückwünsche von Oberbürgermeister Klaus Jensen (Zweiter von rechts) entgegen.TV-Foto: Christine Cüppers

Trier. Noch zu "Kaisers Zeiten" wurde er geboren. Wenige Tage zuvor hatten Josephine Baker und Herbert Wehner das Licht der Welt erblickt. Im selben Jahr wurden der Simplon-Eisenbahn-Tunnel eingeweiht, der Grundstein zum Deutschen Museum in München gelegt, und Wilhelm Voigt sollte mit seiner Besetzung des Rathauses als "Hauptmann von Köpenick" in die Geschichte eingehen.Jede Menge zu erzählen

Friedrich Keiter kann eine Menge erzählen aus den 101 Jahren, die seither vergangen sind, und die er miterlebt hat. Am 17. Juni 1906 im westpommerschen Kreis Thorn geboren, verschlug es ihn als Berufssoldat nach Westfalen, dann zum Zoll nach Aachen und nach insgesamt 16 Umzügen zum Hauptzollamt Trier. Hier landete er zusammen mit Ehefrau Anna, die er 1933 geheiratet hatte, im Jahre 1950.Werkzeug-Sammeln das große Hobby

76 Jahre lang waren sie verheiratet. Und bis vor einem halben Jahr versorgte sich der lebensfrohe und muntere Rentner noch selbst, bewohnte seit dem Tod der Ehefrau im Jahr 2006 alleine das mit großer Eigenleistung erbaute Häuschen in Olewig. Vor allem das Sammeln von Werkzeug sei die große Leidenschaft des Vaters gewesen, berichtet seine Tochter Anita.Im Kreis seiner Familie — Friedrich Keiter hat drei Töchter, zwei Enkelinnen und vier Urenkel — empfing der Jubilar seine Gäste im Alten- und Pflegeheim St. Josefstift: Oberbürgermeister Klaus Jensen überbrachte die Glückwünsche der Stadt sowie von Ministerpräsident Kurt Beck, Olewigs Ortsvorsteherin Hannelore Komes gratulierte im Namen aller Bürger des langjährigen Heimatstadtteils von Friedrich Keiter. Die Grüße des Josefstifts überbrachte Christel Kamp-Gois, stellvertretende Heimleiterin.Der Jubilar vernahm dies alles mit sichtlicher Freude und erzählte einige Episoden aus seinem Leben. Besonders erfreut zeigte sich der älteste Trierer über den Champagner, der ganz offensichtlich seinen Geschmack traf. Und schließlich gab OB Jensen das Versprechen, alles in seiner Macht stehende zu tun, um am 17. Juni 2008 in gleicher Runde wieder feiern zu können.

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